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Mit Bronze verabschieden?

3. Juli 2015

Mit dem Titel klappt es nicht, aber Bronze ist noch drin: Die deutschen Fußballerinnen spielen in der Partie um Platz drei - der letzten von Angerer - gegen England. Derweil gibt es Kritik an Bundestrainerin Neid.

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Bild: Reuters/E. Bolte-USA TODAY Sports

Es wird ihr letztes Spiel für den Deutschen Fußball-Bund: Nadine Angerer beendet nach dem Spiel gegen England (22.00 Uhr MESZ) ihre Karriere in der Nationalmannschaft. Die Mannschaft möchte ihrer Torhüterin den Abschied natürlich versüßen. Und auch wenn der Titel nicht mehr drin ist, Bronze wäre auch schön.

Nicht dabei sein in Edmonton werden Dzsenifer Marozsan und Lena Lotzen. Die beiden müssen verletzungsbedingt auf einen Einsatz verzichten. Im Fußball-Klassiker gegen England haben die deutschen Frauen eine fast makellose Bilanz. In bisher 20 Länderspielen siegte die DFB-Elf 18 Mal, nur zweimal gab es ein Unentschieden. Auch das Torverhältnis von 58:12 ist beeindruckend.

Allerdings: Nach der Halbfinal-Pleite bei der WM rumort es im deutschen Frauen-Fußball. Bundestrainerin Silvia Neid, die ihren Posten nach den Olympischen Spielen 2016 in Rio an Steffi Jones abgibt, ist nach dem verpassten Titel durch das 0:2 im Halbfinale gegen die USA in die Kritik geraten.

"Es muss ein Umbruch eingeleitet werden"

"Wir haben jetzt zweimal hintereinander das Ziel nicht erreicht. Es muss ein Umbruch eingeleitet werden, gerade mit Blick auf Olympia im nächsten Jahr", forderte Turbine Potsdams Trainer-Urgestein Bernd Schröder. Wie seine Kollegen Ralf Kellermann vom DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg und Colin Bell vom Champions-League-Sieger 1. FFC Frankfurt bemängelte er fehlende Flexibilität im Taktikbereich. "Wir sind zu ausrechenbar", kritisierte Schröder, "nach dem Rückstand gegen die USA hatten wir keinen Plan B."

FIFA Frauen WM 2015 Celia Sasic rauft sich die Haare
Im Spiel gegen die USA "keinen Plan B"Bild: Elsa/Getty Images

Der DFB reagierte prompt und stärkte Neid demonstrativ den Rücken. "Ich bin schon sehr verwundert darüber, wie sich jetzt der eine oder andere Trainer aus der Bundesliga in der Öffentlichkeit gegenüber der Bundestrainerin und der Mannschaft geäußert hat", wies Generalsekretär Helmut Sandrock die Kritik zurück.

Die Vorgehensweise der Trainer-Kollegen kann Silvia Neid nicht nachvollziehen. "Ich bin eigentlich dankbar für jede Kritik", sagte die 51-Jährige. "Sie könne einiges auch nachvollziehen. "Ich hätte es nur einfach gut gefunden, wenn mich meine Bundesliga-Kollegen angerufen und mich gefragt hätten. Dann hätte ich es ihnen erklärt oder wir hätten darüber gesprochen", monierte sie die über die Medien transportieren Anmerkungen einiger Bundesliga-Trainer.

sw (dpa, sid)