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Die Wunderwaffe der südafrikanischen Opposition

Valerie Hirsch/Julia Hahn6. Mai 2014

Jung, schwarz, selbstbewusst: Die 34-jährige Lindiwe Mazibuko ist Fraktionschefin der südafrikanischen Oppositionspartei Demokratische Allianz. Sie soll das Monopol des regierenden ANC bei schwarzen Wählern brechen.

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Lindiwe Mazibuko Demokratische Allianz, Foto: Ralf Hirschberger/dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Mit ihrem jungen Gesicht und dem pinkfarbenen Lippenstift sieht Lindiwe Mazibuko noch immer aus wie eine Studentin. Dabei ist die 34-Jährige längst ein Star der südafrikanischen Politik. Der regierende Afrikanische Nationalkongress (ANC) fürchtet die ehrgeizige Abgeordnete. Denn Mazibuko soll ihrer Partei, der oppositionellen Demokratischen Allianz (DA), helfen, junge schwarze Wähler zu gewinnen und die Dominanz des ANC zu brechen.

Die Tochter einer Krankenschwester und eines Bankangestellten wurde 1980 in Swasiland geboren. Als sie sechs Jahre alt war, zog die Familie ins benachbarte Südafrika. Mazibuko besuchte eine Privatschule, für die ihre Eltern eisern gespart hatten. Um sich das Studium - Französisch und politische Kommunikation - an der Universität Kapstadt zu finanzieren, musste sie nebenher arbeiten. Das Thema ihrer Abschlussarbeit: DA-Parteichefin Helen Zille. Der Weg in die Partei war damit geebnet. Gerade mal ein Jahr arbeitete Mazibuko als wissenschaftliche Hilfskraft für die DA, als Zille das Potenzial der jungen Frau erkannte und sie zur Medienbeauftragten der Partei machte.

Wahlplakate in Südafrika 2014 Foto: REUTERS/Mark Wessels
Am 7. Mai wird gewählt in SüdafrikaBild: Reuters

Eine Partei für alle schaffen

Bei den Wahlen im April 2009 erreichte die Demokratische Allianz knapp 17 Prozent der Stimmen und wurde damit zur zweitstärksten politischen Kraft im Land. Lindiwe Mazibuko zog als Abgeordnete für Nord-Durban ins Parlament ein. Zwei Jahre später wurde sie Fraktionschefin - als erste schwarze Frau in der Geschichte ihrer Partei, die vor allem von der weißen Bevölkerung Südafrikas gewählt wird.

Um eine breite Unterstützung der schwarzen Südafrikaner, die 80 Prozent der Bevölkerung stellen, bemüht sich die DA bislang vergeblich. Mazibuko will das ändern. "Ich bin eine überzeugte Liberaldemokratin und mir liegt es sehr am Herzen, das Image meiner Partei zu verändern", sagt sie. Jeder müsse sich im Programm der DA wiederfinden: Schwarze und Weiße, Junge und Alte, Männer und Frauen.

Dabei hat sie die bevorstehenden Wahlen am 7. Mai fest im Blick. Ursprünglich sollte die ehemalige Weltbank-Managerin Mamphela Ramphele für eine Allianz der liberalen Opposition kandidieren. Ende Januar hatte DA-Chefin Helen Zille dafür ein Bündnis mit der bekannten Bürgerrechtlerin und ehemaligen ANC-Politikerin angekündigt. Doch die Allianz hielt gerade einmal eine Woche. Dann machte Ramphele nach Druck aus ihrer eigenen noch jungen Splitterpartei einen plötzlichen Rückzieher.

Wahlen Südafrika 2014
Helen Zille und ihre Demokratische Allianz haben vor allem weiße AnhängerBild: Reuters

Präsidentenamt als Ziel

Für Lindiwe Mazibuko ist diese Episode, die 20 Jahre nach Südafrikas erster demokratischer Wahl viel über den Zustand der sogenannten Regenbogennation erzählt, nur ein vorübergehender Rückschlag. An Selbstbewusstsein mangelt es der jungen Oppositionsführerin nicht, auch wenn Kritiker meinen, dass die Jungpolitikerin zu unerfahren sei und ihre hohe Position lediglich dem verzweifelten Versuch der DA verdanke, neue Wählerschichten zu erschließen.

"Ich bin sehr von meiner Arbeit überzeugt, und das hilft mir die Schwierigkeiten, die in der Politik vorkommen, zu überwinden", wischt die schlagfertige Frau alle Einwände beiseite. Sie hofft darauf, bald Ministerin der Kap-Provinz zu werden, und später, im Jahr 2024, bei der Präsidentschaftswahl zu kandidieren.