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Kriminalität

Ali B. gesteht Tötung von Susanna vor Gericht

12. März 2019

Im Mordprozess um den gewaltsamen Tod der Schülerin Susanna hat der Angeklagte Ali B. vor dem Landgericht Wiesbaden zugegeben, das Mädchen umgebracht zu haben. Eine Vergewaltigung leugnet der junge Mann.

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Wiesbaden Prozessauftakt im Fall Susanna
Bild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

"Es wurde vor meinen Augen schwarz, dann kam es zu diesem Ereignis. Ich weiß nicht, wie das geschehen konnte", sagte der 22-Jährige Iraker den Richtern laut Übersetzung des Dolmetschers. Anschließend habe er geschaut, ob das Mädchen noch am Leben ist, aber keinen Puls mehr gefühlt.

Vor der Tat habe er einvernehmlichen Sex mit Susanna gehabt. Ali B. sagte weiter, er habe die 14-Jährige Mainzerin drei Monate vor der Tat über einen gemeinsamen Bekannten kennengelernt. Sie hätten öfter Zeit miteinander verbracht, Musik gehört oder seien Hand in Hand spazieren gegangen. Er habe nicht gewusst, wie alt sie sei, sagte der Iraker.

Unbekannter Helfer

Laut Anklage hat Ali B. in der Nacht vom 22. zum 23. Mai 2018 Susanna in einem Feld in Wiesbaden vergewaltigt. Als das Mädchen danach drohte, zur Polizei zu gehen, habe er sie von hinten angegriffen und erwürgt, sagte die Staatsanwältin. Anschließend habe er mit einer weiteren, bislang unbekannten Person ein Erdloch ausgehoben und die Tote vergraben.

Unmittelbar vor dem Beginn des Prozessauftaktes gab es neue Erkenntnisse. Nach einem Bericht des Südwestrundfunks (SWR), der sich auf die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft stützt, soll die 14-Jährige vor ihrem Tod per Textmitteilung über ihr Handy eine Freundin über ihre Notlage informiert haben.

Die Mainzer Anwältin Petra Kaadtmann, die Susannas Mutter im Prozess vertritt, erklärte, die Freundin habe weder die Polizei noch die Mutter von Susanna angerufen. Wenn sie es getan hätte, wäre es vielleicht möglich gewesen, die Tat zu verhindern, so Kaadtmann. Die Mutter des Opfers hatte bereits zuvor bei Facebook gegen die Freundin ihrer Tochter schwere Vorwürfe erhoben.

Ali B. hatte sich kurz nach der Tat mit seiner Familie in den Irak abgesetzt. Dort wurde er von kurdischen Sicherheitskräften festgenommen und zurück nach Deutschland gebracht. unter anderem deswegen schlug der Fall Susanna auch politisch hohe Wellen.

Weiteres Verfahren

In einem zweiten Strafverfahren, das am 19. März vor dem Landgericht Wiesbaden beginnt, wird Ali B. erneut der Vergewaltigung beschuldigt. In dem zweiten Prozess geht es um die zweifache  Vergewaltigung einer Elfjährigen, die er gemeinsam mit einem 14-jährigen Mitangeklagten begangen haben soll.

cgn/sti (afp, dpa)