Wieder 13 Terror-Opfer in Nigeria
18. September 2014Die Islamistengruppe Boko Haram hat vermutlich wieder zugeschlagen. Im Norden Nigerias haben Bewaffnete eine Schule in der Stadt Kano angegriffen. Mindestens 13 Menschen wurden getötet und 34 weitere verletzt, wie der Polizeivertreter Adelere Shinaba mitteilte. Die Angreifer hätten sich zunächst ein Feuergefecht mit der Polizei vor der Lehrerakademie geliefert, dann sei ein Selbstmordattentäter erschossen, ein anderer durch Kugeln getroffen worden, so dass seine Sprengweste explodierte.
Sturm auf den Hörsaal
Die meisten Opfer hätten sich laut dem Polizeivertreter in einem Hörsaal befunden, der von den Angreifern gestürmt wurde. Ein Student berichtete, zwei ganz in Schwarz gekleidete Angreifer hätten die Anwesenden angewiesen, sich auf den Bauch zu legen. Dann hätten sie geschrien: "Seid Ihr es, die sagen, Boko Haram existiere nicht?" Wie genau die Opfer starben, ist bislang unklar. Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand.
Nigerias Präsident Goodluck Jonathan, dem vorgeworfen wird, zu wenig gegen die Terrorgruppe Boko Haram zu unternehmen, verurteilte den Überfall als "feigen Angriff": "Die Regierung tut alles in ihrer Macht stehende, die Fähigkeit der Sicherheitskräfte zu verbessern, den Krieg gegen den Terrorismus zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen und dem Land mehr Sicherheit zu bringen."
Erfolg gegen Boko Haram in Konduga
Die Extremistengruppe Boko Haram greift immer wieder Schulen, Universitäten und Wohnheime an. Der Name der Gruppe bedeutet übersetzt in etwa "Westliche Bildung ist Sünde". Seit Jahren kämpft sie im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias mit Gewalt für einen islamischen Staat. Mehr als 10.000 Menschen sind mittlerweile bei ihren Angriffen getötet worden.
Auch in der nordöstlichen Stadt Konduga nahe der Regionalhauptstadt Maiduguri gab es einen Angriff von Boko Haram. Laut Armee wurden mehrere Kämpfer getötet. Ein Offizier sagte, damit habe die Gruppe bereits das zweite Mal binnen weniger Tage "schwere Verluste" erlitten. Die Armee konnte demnach mehrere Fahrzeuge mit Maschinengewehren und Luftabwehrgeschützen (Artikelbild) sicherstellen.
det/sti (afp, afpe, rtre)