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Nigerias Armee stoppt Boko Haram

12. September 2014

Seit Wochen ist die Terrorgruppe Boko Haram im Nordosten Nigerias auf dem Vormarsch. Ziel der Islamisten ist die Einnahme der Stadt Maiduguri. Jetzt meldet die Armee einen Erfolg gegen die Extremisten.

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Soldaten der nigerianischen Armee (Archivbild: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Im westafrikanischen Nigeria hat die Armee nach eigenen Angaben eine Offensive der Islamistengruppe Boko Haram im Nordosten des Landes erfolgreich abgewehrt. Nach dreistündigen Gefechten seien die Extremisten zurückgedrängt worden, teilte das Militär mit. Mehr als 100 Boko-Haram-Kämpfer hatten demnach am Freitag die Ortschaft Konduga angegriffen, die etwa 35 Kilometer südwestlich von Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates Borno, liegt.

Den Extremisten seien erhebliche Verluste zugefügt worden, berichtete die Armee weiter. In den vergangenen Tagen hatte Boko Haram nach Angaben aus der Region viele kleinere Städte und Dörfer südlich und östlich von Maiduguri sowie in der Nähe des Tschadsees erobert.

Karte des Nordostens Nigerias (DW-Grafik)
Karte des Nordostens Nigerias

Regionale Würdenträger hatten erst am Donnerstag gewarnt, dass Boko Haram die Millionenstadt Maiduguri vollständig umstellt habe und dass ihre Erstürmung unmittelbar bevorstehe. Das "Borno Elders Forum", ein Zusammenschluss von Gemeindechefs und pensionierten zivilen und militärischen Beamten, erklärte, die Hälfte der 4,1 Millionen Einwohner von Borno sei vor den Boko-Haram-Terroristen nach Maiduguri geflüchtet und lebe dort in Behelfsunterkünften.

Gefahr einer Hungersnot

Das Gremium warnte vor einer Hungersnot, weil die Bauern wegen des 'Chaos' in dem Bundesstaat nicht zur Aussaat gekommen seien. Die Infrastruktur sei stark beschädigt. Auch Sicherheitsexperten warnen, eine Eroberung von Maiduguri wäre für die Extremisten ein großer Erfolg auf dem Weg zur Errichtung eines islamistischen Kalifats.

Boko Haram wurde 2002 in Maiduguri gegründet, damals als friedliche Anti-Korruptions-Bewegung. Seit 2009 kämpft die Gruppierung gewaltsam für die Errichtung eines islamistischen Staates im muslimisch geprägten Norden Nigerias. Bei Anschlägen und Angriffen der Extremisten auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen wurden in den vergangenen fünf Jahren mehr als 10.000 Menschen getötet.

Im April sorgte Boko Haram mit der Entführung von 276 Mädchen aus einer Schule weltweit für Entsetzen. Die meisten Mädchen werden noch immer vermisst. Boko Haram versteht sich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida. Der Name bedeutet "Westliche Bildung ist Sünde".

wl/wa (afp,rtr, dpa)