1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Warnstreiks schränken Flugbetrieb ein

10. Januar 2019

Ausfälle und Verspätungen: An den Flughäfen Köln/Bonn, Stuttgart und Düsseldorf streikt das Sicherheitspersonal. Verdi erhöht damit den Druck im Tarifkonflikt.

https://p.dw.com/p/3BI4y
Deutschland Warnstreik am Düsseldorfer Flughafen
In Düsseldorf bleibt die Sicherheitskontrolle geschlossenBild: picture-alliance/dpa/M. Kusch

Die Streiks begannen bereits in der Nacht und am frühen Morgen. Insgesamt können 110.000 Passagiere betroffen sein - so viele sitzen normalerweise in den Maschinen, die an den drei Standorten starten und landen. Am Flughafen Köln/Bonn wurden 131 von 199 Flügen gestrichen, in Düsseldorf 370 von 580 und in Stuttgart 142 von 275. Auch andere Flughäfen können betroffen sein. In Berlin-Tegel etwa fielen jeweils rund 90 Hin- und Rückflüge aus. Die beiden Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld empfahlen den Passagieren, sich vorab bei der Airline über ihre Flüge zu informieren. Der Stuttgarter Flughafen warnte seine Fluggäste vor langen Wartezeiten.

Deutschland Warnstreik am Düsseldorfer Flughafen
Demonstration von Gewerkschaftern am Düsseldorfer FlughafenBild: picture-alliance/dpa/M. Kusch

Am Düsseldorfer Flughafen demonstrierten Hunderte Streikende mit Trillerpfeifen und Plakaten. In Köln stand am Morgen die Fluggastkontrolle zeitweise still. Da viele Flüge bereits im Vorfeld gestrichen worden waren, reisten viele Passagiere erst gar nicht an. "Die Terminals sind leerer als sonst", teilte die Pressestelle des Flughafens mit. Die Streikbereitschaft in Köln/Bonn sei extrem hoch, sagte ein Verdi-Sprecher.

Am Flughafen Köln/Bonn gibt es zudem im Gegensatz zu den anderen beiden Standorten kein Nachtflugverbot. Deswegen ist er besondern für Frachtflieger von DHL, UPS und FedEx wichtig, die überwiegend nachts landen und starten. Auch sie sind von der Arbeitsniederlegung betroffen. Bereits kurz nach Streikbeginn hat es laut Verdi Chaos an den Kontrolltoren gegeben, durch die Lastwagen die Fracht auf das Flughafengelände bringen.

Fortsetzung der Verhandlungen am 23. Januar

Die Warnstreiks sollen den ganzen Tag bis Mitternacht andauern. Bereits am Montag hatte ein nur wenige Stunden dauernder Streik an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld den Betrieb nahezu lahmgelegt. Verdi fordert in den Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) für die 23.000 Beschäftigten im Kontrollbereich eine Erhöhung des Stundenlohns auf 20 Euro. Die Arbeitgeber lehnen das als zu hoch ab. Die Verhandlungen sollen am 23. Januar fortgesetzt werden.

"Wenn dann der Knoten nicht durchgehauen wird, sind die Beschäftigten bereit für eine weitere Auseinandersetzung", sagte Verdi-Fachbereichsleiterin Andrea Becker. Sie deutete an, dass es dann zu weiteren Arbeitsniederlegungen und dadurch bedingten Flugausfällen kommen könnte. Allerdings seien Warnstreiks in den nächsten zwei Wochen auch "nicht ausgeschlossen", so Becker. 

cvo/mak (dpa, afp)