Warnstreiks an Berliner Flughäfen
7. Januar 2019"Der Warnstreik war gut organisiert, und wir sind zufrieden mit dem Ablauf", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. Ab 5 Uhr hatten Sicherheitsleute in Tegel und Schönefeld ihre Arbeit für rund vier Stunden niedergelegt. Nach Angaben eines Flughafensprechers wurden an beiden Airports deshalb knapp 50 Verbindungen gestrichen. In Schönefeld wurden zudem rund 25 Flüge auf die Zeit nach dem Warnstreik verschoben.
Verdi hatte bereits im Dezember angekündigt, dass es im Januar zu Warnstreiks kommen könnte. Damit will die Gewerkschaft die Arbeitgeber dazu bringen, ein verhandlungsfähiges Angebot für die rund 23.000 Beschäftigten im Bereich der Sicherheit an deutschen Flughäfen vorzulegen. "Jetzt geht es darum, Druck aufzubauen und deutlich zu machen, dass die Beschäftigten auch streikwillig sind, dass sie bereit sind, für ihre Forderungen auch auf die Straße zu gehen", sagte Verdi-Sprecher Andreas Splanemann der Nachrichtenagentur Reuters. Berlin mache den Anfang. Möglicherweise würden andere Regionen folgen.
Verdi fordert 20 Euro Stundenlohn
Der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) hatte Ende Dezember ein Angebot vorgelegt, das Verdi als unzureichend zurückwies. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung des Stundenlohns im Bereich der Passagier-, Fracht-, Personal- und Warenkontrolle auf 20 Euro. Ein Passagier-Abfertiger in Berlin verdient Verdi zufolge derzeit 17 Euro brutto. Die Tarif-Verhandlungen sollen am 23. Januar in Berlin fortgesetzt werden.
Die Lufthansa äußerte am Sonntag Unverständnis für den Streikaufruf. "Die Eskalation dieses Tarifkonflikts zwischen Sicherheitsdienstleistern und der Gewerkschaft Verdi mit Auswirkungen für viele Hundert Fluggäste in Berlin ist unnötig und ärgerlich", erklärte Vorstand Detlef Kayser. Erst zu Jahresbeginn war der Manager in das Führungsgremium von Europas größter Fluggesellschaft eingezogen - als Konsequenz der massiven Störungen im Flugbetrieb 2018.
ml/rk/fab (rtr, afp, dpa)