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Missbrauch: Festnahme nach Fahndung mit Fotos

10. Oktober 2017

Der Mann, der verdächtigt wird, ist 24 und "kein Unbekannter der Familie". Das Opfer ist erst vier Jahre alt. In diesem besonders grausamen Missbrauchsfall benutzten die Behörden besondere Fahndungsmethoden.

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Symbolbild Polizei Deutschland
Bild: picture-alliance/dpa/S. Stein

Dank einer aufsehenerregenden öffentlichen Fahndung mit Missbrauchsfotos eines vierjährigen Mädchens haben die Ermittler einen 24-Jährigen aus dem niedersächsischen Landkreis Wesermarsch festgenommen. Der Mann stamme aus dem persönlichen Umfeld des kleinen Kindes, sagte der Sprecher der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT), Oberstaatsanwalt Georg Ungefuk. Die ZIT gehört zur Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main.

Der Verdächtige sei "kein Unbekannter der Familie", fügte der Behördensprecher hinzu. Nähere Angaben zu dem Festgenommenen wollen die Ermittler nicht machen. Die "Bild"-Zeitung berichtet, es handele sich um den Lebensgefährten der Mutter.

Hinweise aus der Bevölkerung 

Die Polizei war in dem Fall nicht mehr weitergekommen, so dass sie sich zu einem ungewöhnlichen Schritt entschloss. Sie veröffentlichte Fotos vom Opfer, nachdem alle anderen Maßnahmen nicht erfolgreich waren. Nach zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung aufgrund der Aufnahmen konnte der Verdächtige am Montagabend festgenommen werden. Durch einen Hinweis habe schließlich sowohl das kleine Mädchen als auch auch der mutmaßliche Täter identifiziert werden können, erklärten die Ermittler. 

Im Darknet

Dem am Montagabend gefassten Mann wird vorgeworfen, das kleine Kind zwischen Oktober 2016 und Juli 2017 mehrfach schwer sexuell missbraucht haben. Er soll Aufnahmen der Taten gemacht und diese anschließend auf einer kinderpornografischen Plattform im sogenannten Darknet verbreitet haben.

Das Kind befinde sich in elterlicher Obhut, heißt es. Es soll ihm den Umständen entsprechend gut gehen. Die ungewöhnliche Öffentlichkeitsfahndung war vom Amtsgericht Gießen angeordnet worden - auch weil die Ermittler befürchten mussten, dass das Mädchen weiterhin missbraucht werde. Das Bundeskriminalamt bat darum, Bilder des Kindes, die während der Fahndung online gestellt wurden, aus Gründen des Opferschutzes nun wieder zu löschen.

ml/qu (dpa)