Uber-Fahrer in Indien vor Gericht
20. Oktober 2015In Neu Delhi ist ein Mitarbeiter des Fahrdienstes Uber wegen Vergewaltigung einer Frau verurteilt worden. Ein Gericht in der Hauptstadt sprach den Fahrer schuldig, die 25-Jährige im vergangenen Dezember während einer Fahrt entführt und missbraucht zu haben. Dies teilten der Anwalt des Mannes und die Staatsanwaltschaft mit. Dem Angeklagten droht eine lebenslange Haft, die übliche Strafe in Indien für Vergewaltigung. Das Strafmaß wird am Freitag verkündet.
Vergewaltigungen sorgen in Indien immer wieder für Schlagzeilen. Im Dezember 2012 hatte die Gruppenvergewaltigung einer Studentin in einem öffentlichen Bus in Neu Delhi für weltweites Aufsehen gesorgt. Die junge Frau starb an den Folgen. Die Tat löste eine landesweite Debatte über Gewalt gegen Frauen aus.
Vorwürfe an Uber
Dem US-Unternehmen Uber wird vorgeworfen, die Vergangenheit des Fahrers nicht überprüft und kein Ortungsgerät im Auto installiert zu haben. Medienberichten zufolge soll der Mann bereits früher unter Vergewaltigungsverdacht gestanden haben. Nach dem Übergriff auf die junge Frau hatte ein Gericht in Indien Uber die Zulassung entzogen. Mittlerweile hat das Unternehmen seine Lizenz aber zurückerhalten. Zuvor hatte Uber angekündigt rund eine Milliarde Euro für den Ausbau des Service und weiterer Produkte in den indischen Markt zu investieren. In diesem Rahmen sollen auch die Sicherheitsbedingungen verbessert worden sein.
Uber mit Sitz in Kalifornien bringt über eine Smartphone-App Fahrer und Fahrgäste zusammen. Die Preise für die Fahrten liegen deutlich unter denen der herkömmlichen Taxitarife und setzt damit die Taxibranche unter massiven wirtschaftlichen Druck. Inzwischen betreibt Uber in rund 250 Städten weltweit Fahrdienste.
cgn/stu (afp, ap, dpa, rtr)