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Trump nimmt Nominierung als Präsidentschaftskandidat an

19. Juli 2024

Donald Trump hat seiner erneuten Nominierung als Kandidat der Republikaner für die Präsidentschaftswahl zugestimmt. Er trete an, um der Präsident von ganz Amerika zu werden, nicht nur einer Hälfte, sagte er in Milwaukee.

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Donald Trump mit Verband auf dem rechten Ohr bei seiner Parteitagsrede
Donald Trump hält seine Abschlussrede auf dem Parteitag der RepublikanerBild: Matt Rourke/AP Photo/picture alliance

"In vier Monaten werden wir einen unglaublichen Sieg erringen", sagte der frühere US-Präsident Donald Trump unter dem Jubel der Delegierten in seiner Rede zum Abschluss des Parteitags der Republikaner in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin. "Es gibt keinen Sieg, wenn man für die Hälfte Amerikas gewinnt", betonte der 78-Jährige. "Die Zwietracht und Spaltung in unserer Gesellschaft müssen geheilt werden", so Trump. "Als Amerikaner sind wir durch ein einziges Schicksal und eine gemeinsame Bestimmung miteinander verbunden. Wir erheben uns gemeinsam, oder wir fallen auseinander."

In seiner ersten Rede nach dem überlebten Attentat in Pennsylvania sagte Trump, dass ihn eine Bewegung seines Kopfes im letzten Moment vor dem Tod bewahrt habe. "Das Erstaunliche ist, dass die Kugel des Attentäters genau ins Schwarze getroffen hätte, wenn ich meinen Kopf im letzten Moment nicht bewegt hätte. Und ich wäre heute Abend nicht hier". Er fügte hinzu: "Ich wusste sofort, dass es sehr ernst war, dass wir angegriffen wurden", berichtete der Republikaner. In gewisser Weise habe er sich jedoch sicher gefühlt, "weil ich Gott auf meiner Seite hatte". Nur durch die Gnade Gottes stehe er vor den Delegierten, sagte Trump. 

Delegierte mit bandagiertem Ohr solidarisieren sich mit Donald Trump
Gesten der Solidarität: Delegierte tragen auf dem Parteitag ebenfalls Verbände auf den Ohren Bild: Megan Smith/USA TODAY/picture alliance

Lob für den Secret Service

Bei der Rede war sein Ohr immer noch dick verbunden. Während im Hintergrund Bilder ihn blutüberströmt zeigten, lobte er die Personenschützer des Secret Service, die an seine Seite geeilt waren. Trump legte zudem eine Schweigeminute für den freiwilligen Feuerwehrmann ein, der bei der Wahlkampfveranstaltung erschossen wurde. Trump war am Samstag bei einer Kundgebung im Bundesstaat Pennsylvania durch einen Schuss am Ohr leicht verletzt worden. Sicherheitskräfte töteten den Angreifer.

Der 78-Jährige hatte zuvor zum vierten Mal in Folge die Arena des Nominierungsparteitags betreten. Schlug er zu Beginn noch einen ungewöhnlich versöhnlichen Ton an, schwenkte er schnell zu den üblichen verbalen Attacken um und zeichnete abermals das Bild eines düsteren Amerikas, einer "Nation im Niedergang". Zugleich machte er der Regierung von Präsident Joe Biden schwere Vorwürfe. Sie zerstöre das Land, sagte er. Nur er könne die Nation vor dem sicheren Untergang retten. Die gegen ihn laufenden Strafverfahren bezeichnete er als Teil einer Verschwörung der Demokratischen Partei gegen ihn.

Rede von Trump beim Republikaner-Parteitag

Breitseite gegen Joe Biden

Wenn man die zehn schlechtesten Präsidenten der USA zusammenzähle, hätten diese nicht den Schaden angerichtet, den der demokratische Amtsinhaber Biden angerichtet habe. Die Kriminalität in den USA sei so hoch, dass der nächste Parteitag der Republikaner in Venezuela stattfinden werde, sollten die Demokraten gewinnen, weil es dort dann sicherer sei, orakelte der Ex-Präsident. Der Rest der Welt lache über die USA. Die Präsidentenwahl findet am 5. November statt.

Als eine seiner ersten Amtshandlungen will Trump bei der angestrebten Rückkehr ins Weiße Haus die Grenze schließen, um Migranten an einer Einreise in die Vereinigten Staaten zu hindern. "Ich werde die Krise der illegalen Einwanderung beenden, indem ich unsere Grenze schließe und die Mauer fertig stelle", bekräftigte der Ex-Präsident in Milwaukee. "Wir müssen die Invasion in unser Land stoppen." In seiner Rede bezeichnete Trump Migranten indirekt als Müll.

Was halten Republikaner von Trumps Vize-Kandidat Vance?

Einwanderung ist ein zentrales Thema in Trumps Wahlkampf um einen erneuten Einzug ins Weiße Haus. Auch das von den Republikanern verabschiedete Programm spiegelt seine harte Haltung zur Einwanderung wider. Darin heißt es, die Grenze solle geschlossen und die "Migranteninvasion" gestoppt werden. Zudem solle die "größte Abschiebeoperation" in der US-Geschichte vorgenommen werden.

Trump will Kriege beenden

Im außenpolitischen Teil seiner Rede kündigte der Kandidat an, im Falle einer zweiten Amtszeit Kriege zu beenden und das Ansehen der USA wiederherzustellen. "Ich werde jede einzelne internationale Krise beenden, die die derzeitige Regierung verursacht hat, einschließlich des furchtbarenKrieges mit Russland und der Ukraine", sagte Trump.

"Wir werden den Frieden, die Stabilität und die Harmonie in der ganzen Welt wiederherstellen", kündigte der 78-Jährige an - ohne aber zu erläutern, wie er dies bewerkstelligen wolle. "Unter unserer Führung werden die Vereinigten Staaten wieder respektiert werden. Keine Nation wird unsere Macht in Frage stellen, kein Feind wird an unserer Macht zweifeln, unsere Grenzen werden absolut sicher sein", sagte Trump.

Melania Trump - im roten Kleid in der Bildmitte - auf dem Parteitag der Republikaner
Nach längerer Abwesenheit im Wahlkampf erschien auch Melania Trump auf dem ParteitagBild: Brian Snyder/REUTERS

In seiner Rede, in der er seine Nominierung als Präsidentschaftskandidat formell akzeptierte, gab Trump der Regierung von Joe Biden die Schuld an Konflikten in der Welt. "Wir befinden uns in einer internationalen Krise, wie sie die Welt selten erlebt hat", betonte er. "Krieg wütet jetzt in Europa, im Nahen Osten, ein wachsendes Gespenst des Konflikts schwebt über Taiwan, Korea, den Philippinen und ganz Asien."

kle/sti (rtr, afp, dpa)