Touristen meiden Indien
1. April 2013Wie es in einem Bericht der Vereinigten Kammern von Handel und Industrie (ASSOCHAM) heißt, sind eindeutig Sicherheitsbedenken der Grund für den Rückgang. Die Statistik beziehe sich auf die vergangenen drei Monate. Betroffen sei nicht nur die Hauptstadt Neu Delhi, sondern der gesamte Subkontinent.
Empörung weltweit
Die tödliche Vergewaltigung der 23-jährigen Studentin in einem Bus in der Hauptstadt Neu Delhi hatte in Indien Massenproteste und Empörung ausgelöst, aber auch weltweit für einen Aufschrei des Entsetzens gesorgt. Mitte März machte zudem die Gruppenvergewaltigung einer Schweizer Touristin in Indien Schlagzeilen.
Die Frau hatte mit ihrem Mann in einer abgelegenen Waldgegend im Zentrum des Landes kampiert, als sie von mehreren Männern angegriffen wurde. Medien berichteten zudem über den Fall einer jungen Britin, die eigenen Angaben zufolge aus dem Fenster ihres Hotelzimmers springen musste, um einem sexuellen Angriff in der Stadt Agra zu entkommen.
Ausweichen nach Thailand, Indonesien, Vietnam
Für den Bericht befragte die indische Handelskammer ASSOCHAM 1200 Reiseveranstalter. Knapp 72 Prozent von ihnen berichteten von Stornierungen durch vorrangig weibliche Touristen, vor allem aus Großbritannien, den USA, Kanada und Australien. Statt nach Indien zu reisen, hätten sich Touristen nun für andere asiatische Länder wie Malaysia, Thailand, Indonesien und Vietnam entschieden, heißt es in dem Bericht.
Der Zeitraum November bis März bildet die Hochsaison im indischen Tourismus. Nach Angaben des Tourismusministeriums in Neu Delhi besuchten im vergangenen Jahr rund 6,6 Millionen ausländische Gäste das Land.
haz/pg (ap, afp, dpa)