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Telekom wächst dank US-Tochter

7. August 2014

Das starke Wachstum der US-Mobilfunktochter beflügelt die Deutsche Telekom. Konzernchef Höttges will nach großen Investitionen "jetzt ernten". Doch wie geht es mit der umworbenen US-Tochter weiter?

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Deutsche Telekom Fernsehturm Berlin
Bild: Imago

Ein kräftiges Wachstum der US-Mobilfunktochter und ein stabiles Inlandsgeschäft treiben die Deutsche Telekom an. Im ersten Halbjahr kletterte der Konzernüberschuss des Bonner Unternehmens bei einem nahezu stabilen Umsatz von 30 Milliarden Euro auf 2,5 Milliarden Euro, teilte die Telekom am Donnerstag in Bonn mit. Im zweiten Quartal lag das Gewinnplus verglichen mit dem Vorjahr bei 34 Prozent.

Gründe hierfür sind den Angaben zufolge vor allem positive Ergebnisauswirkungen des Tauschs von Funkfrequenzen mit dem US-Betreiber Verizon gewesen. Die Strategie der Telekom, erst auf mehr Kunden und dann auf Umsatz und Ergebnis zu setzen, zahle sich aus, erklärte Vorstandschef Tim Höttges.

Ohne Sondereffekte eine bescheidene Bilanz

Bereinigt um die außerordentlichen Effekte fallen die Ergebniszahlen allerdings bescheidener aus. Durch gestiegene Abschreibungen auf Vermögenswerte im Zuge der Fusion von T-Mobile USA mit MetroPCS schrumpfte der Gewinn bis Ende Juni um gut 22 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Dennoch zeigte sich der Konzernchef zufrieden: "Wir gewinnen auch dank unserer ausgezeichneten Netze Kunden - und dieser Erfolg schlägt sich immer stärker in unseren Finanzzahlen nieder", sagte Höttges in Bonn.

Keine Angaben machte das Unternehmen zu den künftigen Perspektiven der US-Mobilfunktochter, die seit Monaten von Kaufinteressenten umworben wird. Vor allem wurden dem Branchendritten Sprint Ambitionen nachgesagt. Doch das Unternehmen soll Medienberichten zufolge am Mittwoch einen Rückzieher gemacht haben. Für die Übernahme der Telekom-Tochter soll Sprint angeblich bereit gewesen sein, 32 Milliarden US-Dollar auf den Tisch zu blättern.

T-Mobile USA mit 50 Millionen Kunden

Wegen der Probleme, eine solche Transaktion bei den US-Wettbewerbsbehörden durchzubekommen, habe der Anbieter die Übernahmepläne fallen gelassen, hieß es aus informierten Kreisen. In der vergangenen Woche hatte darüber hinaus das französische Internetunternehmen Iliad eine Kaufofferte für T-Mobile in den USA eingereicht. Die ist aber in den Augen der Bonner offenbar zun niedrig. Die Telekom habe immer gesagt, dass sie offen sei für Transaktionen, die zu einer Wertsteigerung führen. "Aktuell liegt uns ein solches Angebot nicht vor", sagte Höttges, ohne Namen zu nennen.

T-Mobile in den USA glänzt derzeit vor allem durch ein starkes Kundenwachstum. Ende Juni war die Kundenzahl auf über 50 Millionen angestiegen, allein 1,5 Millionen kamen im zweiten Quartal hinzu. Der US-Umsatz kletterte im ersten Halbjahr um fast 24 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro und trug zum Konzernergebnis mit 2,2 Milliarden Euro bei – das sind 17 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum und macht inzwischen gut ein Fünftel des gesamten Konzerngewinns aus.

wen/sti (rtrd, dpa)