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Türkei hilft beim Afghanistan-Abzug

16. März 2013

Der Abzug der deutschen Kampftruppen aus Afghanistan wird konkreter: Berlin und Ankara haben jetzt eine Vereinbarung zum Transport von Bundeswehrausrüstung über den Schwarzmeer-Hafen Trabzon getroffen.

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ARCHIV - Bundeswehrsoldaten kommen nach einem Einsatz in das Polizeihauptquartier Charrah Darreh nahe Kundus zurück. Im Hintergrund ein Marder Schützenpanzer. (Foto: Maurizio Gambarini dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Bundeswehr hat mit der Türkei ein Abkommen zum Rücktransport von Fahrzeugen und Material aus Afghanistan geschlossen. Das teilte ein Sprecher von Verteidigungsminister Thomas de Maizière in Berlin mit. Demnach kann Mitte April mit dem Transport nach Deutschland begonnen werden.

Ein Großteil der Ausrüstung soll zunächst über den Luftweg von Afghanistan in die türkische Hafenstadt Trabzon und von dort per Schiff nach Deutschland gebracht werden. Zunächst wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, die von türkischer Seite noch offiziell ratifiziert werden muss.

Schwierige Verhandlungen

Wie die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Informationen aus Bundeswehrkreisen berichtete, gestalteten sich die Verhandlungen mit der Türkei schwierig. Details des Abkommens seien auf Wunsch der türkischen Seite als vertraulich eingestuft worden. Nach Medienberichten hatte die Türkei darauf beharrt, dass nur Container oder unbewaffnete Fahrzeuge über Trabzon transportiert werden. Ursprünglich war geplant, auch Schützenpanzer und andere Waffensysteme zu verschiffen.

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte nun: "Hochpriorisiertes und sicherheitsempfindliches Material wie zum Beispiel Handwaffen oder Fernmeldegerät wird im direkten Lufttransport von Afghanistan nach Deutschland gebracht." Das betrifft nach dpa-Informationen auch die schweren Panzerhaubitzen 2000 sowie die Schützenpanzer vom Typ Marder (Artikelbild), von denen die Bundeswehr jeweils mehrere am Hindukusch im Einsatz hat. Beide Panzertypen waren auch auf dem Luftweg nach Afghanistan gebracht worden.

Kampfeinsatz noch bis Ende 2014

De Maizière will noch vor der Bundestagswahl im September ein Konzept zum Abzug aus Afghanistan vorlegen. Nach zwölf Jahren am Hindukusch soll die Bundeswehr Ende 2014 ihren Kampfeinsatz beenden. Nach bisherigen Plänen soll die Zahl der deutschen Soldaten in Afghanistan bis Ende Februar nächsten Jahres von derzeit rund 4400 auf 3300 sinken.

Die Nato will sich nach 2014 auf die Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte konzentrieren. Auch deutsche Soldaten sollen zur Ausbildung der afghanischen Armee im Land bleiben. Experten gehen davon aus, dass dann noch mindestens 1000 deutsche Soldaten in Afghanistan bleiben müssen.

re/ml (dpa, ARD)