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Stromausfall aus Protest gegen eSports?

7. März 2018

Haben die Fans des FC Basel ihre Drohung tatsächlich wahr gemacht und dem eSport "den Stecker gezogen"? Offenbar sorgten die Anhänger aus Protest gegen die vereinseigenen Computerspieler für eine Spielabsage.

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Schweiz Fans FC Basel
Bild: Getty Images/C. Ivill

Eigentlich hätte es am vergangenen Samstag im Basler St. Jakob Park ein spannendes Fußballspiel geben sollen: Der FC Basel empfing den FC Zürich. Doch wegen eines Stromausfalls musste die Partie abgesagt werden. Wie das Internetportal "Faszination-Fankurve.de" berichtet, gibt es nun Hinweise,  dass es sich bei dem Stromausfall um eine Protestaktion der Basler Fans gehandelt habe. Hintergrund ist die Ablehnung der Fußball-Anhänger gegenüber der zu Saisonbeginn neu gegründeten eSports-Abteilung des FC Basel.

In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder entsprechende Transparente gegeben. "eSports dr Stegger zieh" (eSports den Stecker ziehen) stand dort zu lesen. Offenbar ist diese Androhung nun in die Tat umgesetzt worden.

Laut Informationen des Nachrichtenportals Nau.ch  hat der zuständige Stromlieferant den Stromausfall untersuchte und bei sich keinen Fehler gefunden. Das Nachrichtenportal stützt sich auf mehrere Quellen, die offenbar belegen, dass Fans des FC Basel auf unbemerkte Weise das Flutlicht im Stadion ausgeschaltet haben. Weil die Scheinwerfer auch nach 45 Minuten nicht wieder angingen, musste das Spiel abgesagt werden. Die Liga prüft aktuell noch, ob der FC Zürich nun die drei Punkte zugesprochen bekommt. Basel liegt in der Tabelle auf Rang zwei und hat 14 Punkte Rückstand auf Young Boys Bern. Die Berner haben 24 Partien absolviert, Basel 22.

Grindel kein eSport-Fan

Fußball WM Play Offs | Deutschland vs. Aserbaidschan | DFB-Präsident Reinhard Grindel
DFB-Präsident Reinhard GrindelBild: picture alliance / augenklick/firo Sportphoto

In Deutschland hatte DFB-Präsident Reinhard Grindel vor einigen Tagen mit einer kritischen Aussage zum eSport für hitzige Diskussionen gesorgt: "Fußball gehört auf den grünen Rasen und hat mit anderen Dingen, die computermäßig sind, nichts zu tun. eSports ist für mich kein Sport", sagte der 56-Jährige am Samstag im Talkformat Weser-Strand des "Weser-Kuriers". Vielmehr sehe er in der steigenden Nutzung von mobilen Endgeräten durch Kinder und Jugendliche "eine absolute Verarmung".

Dem trat Hans Jagnow, Präsident des Dachverbandes eSport-Bund Deutschland (ESBD), entschieden entgegen. "Der Sport insgesamt steht vor einem Umbruchsprozess im digitalen Zeitalter, der keine Verarmung, sondern schlicht eine tiefgreifende Veränderung darstellt", sagte er.

Dass eSports gar irgendwann olympisch werden könnte, hält Grindel für keine gute Idee: "Das halte ich für absurd. Ich hoffe, dass das so nicht kommt." Nach der Gründung des ESBD im November 2017 hatte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zuletzt die Gründung einer Arbeitsgruppe für eSports angekündigt. Einer Anerkennung als Sportart steht der DOSB grundsätzlich positiv gegenüber.

asz/sw (dpa, sid, nau.ch, Faszination-Fankurve.de)