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Stürmische Zeiten für die Entwicklungshilfe

Insa Wrede (Klaus Ulrich)13. Februar 2009

Sie ist im Prinzip nichts anderes als eine Bank, die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG). Dementsprechend bekommt auch sie die Finanzkrise zu spüren. Nur wie stark?

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Wasserkraftwerk in Peru (Quelle: DEG)
Über die DEG finanziert: Wasserkraft in PeruBild: DEG

Seit mehr als 45 Jahren unterstützt die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) nun schon deutsche Unternehmen, die in Entwicklungs- und Schwellenländer investieren wollen. Sie vergibt langfristig Kredite an private Firmen, um dadurch eine Grundlage zu schaffen für nachhaltiges Wirtschaftswachstum und so die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern.

Bislang wenig krisengeschüttelt

DEG Geschäftsführer Winfried Polte (Quelle: DEG)
DEG Geschäftsführer Winfried PolteBild: DEG

Da die DEG im Prinzip nichts weiter als eine Bank ist, bekommt aber auch sie die Finanzkrise zu spüren. Immerhin ist sie eine Tochter der staatlichen KFW-Bankengruppe, die im Zuge der Finanzkrise Milliardenverluste gemacht hat. Insofern stellt sich die Frage, inwieweit war davon auch die DEG betroffen? Winfried Polte, Sprecher der DEG-Geschäftsführung, antwortet darauf gelassen: "Wir haben keine Abgaben zu leisten, wir sind ja eine GmbH die ihren eigenen Gewinn ausweist.“ Insofern könne man unberührt von der Situation der KfW-Bankengruppe weiter agieren.

So schaffte es die DEG – Finanzkrise hin oder her – ihr Neugeschäft 2008 im Vergleich zum Vorjahr weiter auszuweiten. Wenn es auch am Jahresende etwas schleppender ging. Insgesamt wurden aber mehr als 1,2 Milliarden Euro für Finanzierungen zugesagt. Einen Jahresüberschuss von über 100 Millionen Euro wie im Jahr 2007 wird die DEG 2008 nicht mehr ausweisen können.

Augenmerk auf Afrika

Vor allem wurden im vergangenen Jahr Projekte unterstützt, die den Finanzsektor stärken. Besonders wurden lokale und regionale Geschäftsbanken gefördert.

DEG Projekt Olkaria Erdwaerme Kenia (Quelle: DEG)
In Kenia wurde Erdwärme gefördertBild: DEG

Das meiste Geld, nämlich über 450 Millionen Euro, floss an Firmen, die in Asien investieren wollen. Besonders am Herzen läge der DEG aber Afrika, so Polte. „2008 haben wir 179 Millionen Euro in Afrika investiert und damit ein ähnlich erfreuliches Ergebnis erzielt wie im Vorjahr.“ In Kenia sei beispielsweise das erste private Erdwärmekraftwerk finanziert worden. Das trage nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern habe auch eine Signalwirkung für die Region.

Die DEG förderte neben dem Finanzsektor auch Investitionen von Industrieunternehmen, private Infrastrukturvorhaben sowie Projekte der Agrar- und Ernährungswirtschaft.

"Ein Highlight des Jahres 2008 war der Abschluss eines Kooperationsvertrages mit der Gates Foundation“, so Polte. Die von Bill Gates gegründete Stiftung ist die größte Privat-Stiftung der Welt, die sich vor allem den Kampf gegen Krankheiten in Entwicklungsländern im Blick hat. Zusammen mit der DEG fördert sie nun baumwollanbauende Kleinbauern in sechs Ländern Subsahara Afrikas. Insgesamt werden dafür 48,9 Millionen US-Dollar bereitgestellt – von der Gates Stiftung kommen 24, 4 Millionen US-Dollar.

Investitionen in Zeiten der Krise

DEG Bücherei-Projekt in Südafrika (Quelle: DEG)
Auch Bildungsprojekte sollen in zukunft gefördert werdenBild: DEG

Neben lokalen Partnern in Entwicklungsländern unterstützt die DEG traditionell vor allem deutsche Firmen bei ihren Investitionen – das sei ein wesentlicher Teil ihres Auftrages, wie Polte betonte. Im Jahr 2008 habe die DEG deutschen Unternehmen rund 165 Millionen Euro zur Finanzierung ihrer Auslandinvestitionen bereitgestellt, mehr als je zuvor.

Auch für die DEG wird 2009 ein sehr schwieriges Jahr werden. Polte meint, das in der aktuellen Situation vor allem ein flexibles Krisenmanagement wichtig sei. "Wir wollen gerade auch in Krisenzeiten unsere Rolle als Entwicklungsfinanzierer erfüllen, denn es ist absehbar, dass der private Kapitalstrom in die Partnerländer versiegen und es vermutlich eine Nettoabfluss geben wird."

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