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US-Fußball-Chef Cordeiro tritt zurück

13. März 2020

Carlos Cordeiro ist der Meinung, dass männliche Nationalspieler mehr können als ihre weiblichen Kollegen - und deshalb auch mehr verdienen sollten. Unter anderem führt diese Aussage nun zu seinem Rücktritt.

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Russland Moskau - Jubel nach bekanntgebung des Zukünftigen FIFA Gastgebers USA
Carlos Cordeiro (3. v. l.) bei der Bekanntgabe der Ausrichterländer der WM 2026Bild: Getty Images/AFP/M. Antonov

So konnte es nicht weitergehen. Der Streit zwischen den US-Fußballerinnen und dem Verband spitzte sich immer mehr zu. Nun gab es personelle Konsequenzen: Carlos Cordeiro ist im Zuge des Eklats um seine sexistischen Äußerungen im Streit um die finanzielle Gleichstellung der Frauen im amerikanischen Fußball als Präsident des nationalen Verbandes (USSF) zurückgetreten. Der 61-Jährige hatte in der gerichtlichen Auseinandersetzung den Unterschied in der Bezahlung damit gerechtfertigt, dass der Job eines Spielers aus dem Männer-Nationalteam ein höheres Niveau an Fähigkeiten verlange als der einer Spielerin aus der Weltmeister-Mannschaft der Frauen um Superstar Megan Rapinoe.

"Inakzeptabel und unentschuldbar"

Seine Worte hätten "große Schmerzen verursacht, insbesondere bei unseren außergewöhnlichen Spielerinnen der Frauen-Nationalmannschaft, die es besser verdienen. Es war inakzeptabel und unentschuldbar", sagte Cordeiro.

Das Frauen-Nationalteam mit Weltfußballerin Rapinoe an der Spitze hatte vor einem Jahr einen Prozess angestrengt und vor dem Hintergrund der aus ihrer Sicht finanziellen Geschlechterdiskriminierung eine Gleichbehandlung gefordert. Sie streben eine Rückvergütung in Höhe von 66 Millionen US-Dollar nach dem "Equal Pay Act" und dem "Civil Rights Act" an. Bis heute ist dieser Konflikt nicht gelöst. Der Fall soll am 5. Mai vor Gericht gestellt werden.

Nun eine Präsidentin

Fußball USA Verband Cindy Parlow Cone
Sie übernimmt: Parlow Cone, erfolgreich als Spielerin und TrainerinBild: picture-alliance/AP Images/C.R. Arbogast

Ersetzen wird Cordeiro eine Frau: Die bisherige Vize-Präsidentin Cindy Parlow Cone übernimmt zunächst die Führung des Verbandes bis zur nächsten Mitgliederversammlung im Februar 2021. Dann soll ein neuer Präsident - oder eine neue Präsidentin - gewählt werden. 

Parlow Cone war von 1996 bis 2004 Nationalspielerin und gewann 1999 die WM mit den US-Fußballerinnen. Dazu kamen zwei Olympische Goldmedaillen. Nach der aktiven Karriere gewann sie als Trainerin der Portland Thorns FC 2013 den nationalen Meistertitel in den USA. Seit Februar 2019 ist sie Vize-Präsidentin des US-Verbandes. 

jw/sn (mit sid/dpa)