"Meine Mission ist erfüllt"
27. Dezember 2016Nico Rosberg ist von seiner Rücktrittsentscheidung nach seinem ersten Formel-1-Titel mit 31 Jahren weiterhin völlig überzeugt. "Meine Mission ist erfüllt", sagte er in einem Interview der "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Es fühle sich alles sehr richtig an, beteuerte Rosberg und erzählte, dass ihm jüngst die britische Formel-1-Legende Sir Stirling Moss geschrieben und ihm "allerhöchsten Respekt" für seine Haltung gezollt habe. Er fühle sich "absolut" bestätigt, das Richtige getan zu haben.
Es war der 2. Dezember 2016, doch auf den ersten Blick wirkte das alles wie ein Aprilscherz. "Nico Rosberg beendet seine Karriere!" Der neue Formel-1-Weltmeister, der endlich seinen Dauerrivalen Lewis Hamilton bezwungen hatte, hatte keine Lust mehr. Mit nur fünf Punkten Vorsprung hatte sich der Mercedes-Pilot gegen seinen Teamkollegen und Titelverteidiger Hamilton durchgesetzt. "Ich höre auf dem Zenit meiner Leistungsfähigkeit auf und werde jetzt neue Projekte angehen", sagte Rosberg. Der Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg war zur Saison 2006 in die Königsklasse des Motorsports eingestiegen. Er war zunächst für Williams gefahren, ab 2010 startete er dann für Mercedes.
Persönlicher Moment mit Hamilton
In einem knallharten Duell um den WM-Titel in den vergangenen Jahren gerieten Hamilton und Rosberg immer wieder aneinander. Der Deutsche hofft jedoch auf ein besseres Verhältnis in der Zukunft. "Vielleicht kommen wir uns irgendwann wieder näher, wenn es sich durch Zufall ergibt", meinte Rosberg: "Das fände ich gut." Er habe auch in einem persönlichen Moment mit Hamilton über seinen Rücktritt gesprochen, "das war cool".
Wie es mit ihm nun weitergehen wird, ließ Rosberg weitgehend offen. Er sei sich sicher, dass er die Herausforderung im Wettkampf der Formel 1 auch woanders finden könne. "Vielleicht in der Business-Welt. Es gibt schon Ideen, aber noch nichts Spruchreifes", sagte Rosberg. Fest steht auch noch nicht, wer sein Nachfolger bei Mercedes wird. Das Team will sich so schnell noch nicht entscheiden. Als Top-Kandidat gilt eigentlich der Finne Valtteri Bottas, sollte sein bisheriger Rennstall Williams den Finnen für Mercedes freigeben.
tk (dpa, sid)