Rolling Stones in Rio - gratis
18. Februar 2006Die Cariocas, wie man die Bewohner von Rio de Janeiro auch nennt, muss man nicht überreden, zum Strand zu gehen. Am Samstag, dem 18. Februar, gibt es für sie außer Sand und Meer einen unschlagbaren Grund mehr, die Copacabana aufzusuchen: Die Rolling Stones treten auf und die Zuschauer kostet das Konzert nicht einen Cent.
Die Rock-Veteranen verprechen ein Konzert, das den anderen auf ihrer Welttournee "A Bigger Bang" absolvierten Auftritten in nichts nachsteht.
Sir Mick Jagger und seiner Band steht eine 60 Meter breite Bühne zur Verfügung, dazu ein Steg, der eine direkte Verbindung zum Copacabana Palace herstellt, dem altehrwürdigen Hotel, in dem sie untergebracht sind. Ein weiterer Steg führt die Stones auf eine zweite Bühne mitten ins Publikum, auf der sie einen Teil ihres Auftritts absolvieren wollen. Sechszehn Multimedia-Türme entlang des Strands sollen dafür sorgen, dass keiner der erwarteten eine Million Fans Klang und Bilder der spektakulären Show verpasst.
Ein millionen- und tonnenschwerer Spektakel
Die Kosten für die Supershow in Höhe von zehn Millionen Reais (knapp vier Millionen Euro) teilen sich die Stadt Rio, das Unternehmen Motorola und der Handy-Provider Claro. Ein besonders für diesen Event aufgestelltes Sicherheitsteam von 2700 Personen aus Militärpolizei und privaten Sicherheitsdiensten steht parat.
Zwei Flugzeuge wurden für den Transport des tonnenschweren Equipments benötigt: 100 Tonnen kamen an Bord eines Jumbos angeflogen, weitere 70 Tonnen wurden von einem MD11-Flieger transportiert. Dann gibt es noch fünf Container, die über das Meer den Weg nach Rio gefunden haben.
Das Ganze muss nach dem Konzert sofort wieder abgebaut werden: Am 21. und 23. Februar steht schon der nächste Auftritt der Band an, und zwar in Argentinien.
Traumhafte Auslastungen
Die Avenida Atlântica, der breite Boulevard entlang des Copacabana-Strands, wird für den Verkehr gesperrt bleiben. Dafür wird die U-Bahn ausnahmsweise bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags mit Sonderzügen verkehren. Fahrkarten konnten bereits seit dem 6. Februar erworben werden.
Besonders erfreut über den Auftritt der Stones sind die Hotelbesitzer in Rio. Vor Tagen konnten die Hotels bereits eine Auslastung von 97 Prozent melden. Das wird ansonsten nur zu Silvester und im Karneval erreicht. Viele hoffen, dass die Häuser ganz ausgebucht sein werden.
Die meisten Showbesucher kommen aus dem Inland. Auch wenn sie maximal zwei Übernachtungen buchen, ist das Ereignis von großer Bedeutung für das Hotelgewerbe der Stadt. "Ein solches Konzert sollte alle drei Monate stattfinden", meint Alfredo Lopes, Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands in Rio.