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"Wir werden sie verjagen"

19. Februar 2014

Einen Tag nach den blutigen Straßenschlachten in Bangkok erhöht die Protestbewegung ihren Druck. Hunderte von ihnen belagern jetzt das Gebäude, in dem Thailands Ministerpräsidentin Yingluck die Amtsgeschäfte führt.

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Anführer der Protestbewegung vor dem abgeriegelten Gebäude des Verteidigungsministeriums (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Mit einem Konvoi von mehr als 200 Fahrzeugen haben sich die Gegner von Thailands Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra auf den Weg gemacht. Ihr Ziel: die Gebäude des Verteidigungsministeriums im Norden der Hauptstadt Bangkok. Dorthin haben Yingluck und ihr Kabinett die Regierungsgeschäfte verlagert, nachdem Protestierende im Dezember den Regierungssitz abgeriegelt hatten.

Yingluck hält sich an unbekanntem Ort versteckt

Angeführt wurde der Konvoi vom Wortführer der Protestbewegung, Suthep Thaugsuban. Er bekräftigte, die Opposition werde das Büro stürmen, "und sie finden und sie fortjagen". Eine Regierungssprecherin hatte zuvor deutlich gemacht, dass alle Treffen des Kabinetts abgesagt worden seien und auch die Ministerpräsidentin sich dort nicht aufhalte. Hunderte Soldaten schützen die mit Stacheldraht verriegelten Eingänge des Gebäudes. Ihnen gegenüber stehen hunderte aufgebrachte Demonstranten.

Vor dem Handelsministerium in Bangkok haben sich wütende Bauern zu Demonstrationen versammelt. Sie warten bereits seit Wochen vergeblich auf versprochene Zahlungen für ihre Reisernte.

"Wir jagen sie aus dem Amt" skandieren Yingluck-Gegner vor dem mit Stacheldraht abgeriegelten Verteidigungsministerium (Foto: dpa)
"Wir jagen sie aus dem Amt" skandieren Yingluck-Gegner vor dem mit Stacheldraht abgeriegelten GebäudeBild: picture-alliance/dpa

Die Protestbewegung fordert den Rücktritt der Regierungschefin und die Einsetzung eines nicht gewählten sogenannten Volksrates. Weite Teile der Mittelschicht von Bangkok und im Süden Thailands werfen dem gesamten Shinawatra-Clan Korruption und Bestechung vor. Bei der verarmten Landbevölkerung im Norden genießt er dagegen großen Rückhalt.

Am Dienstag hatte die Polizei nach wochenlanger Toleranz gegenüber der Protestbewegung eine härtere Gangart eingelegt und damit schwere Unruhen in Bangkok ausgelöst. 25.000 Sicherheitskräfte versuchten energisch, von Demonstranten besetzte Regierungsgebäude unter ihre Kontrolle zu bringen. Vier Menschen wurden getötet und mehr als 60 verletzt.

se/haz (dpae, afp, rtr)