Pro-Europäer marschieren für die EU
25. März 2017So demonstrierten in Berlin tausende Menschen zum 60. Jahrestag der Römischen Verträge für die europäische Idee. Mindestens 4000 Teilnehmer folgten nach Angaben der Veranstalter dem Aufruf verschiedener Vereine und Gewerkschaften, für ein geeintes und freies Europa und zugleich" gegen die Rückkehr zu Nationalismus, Abschottung und Konfrontation" zu demonstrieren.
Ziel der Kundgebungen war es nach Angaben der Veranstalter, den in Rom zu einem EU-Jubiläumgsgipfel versammelten Staats- und Regierungschefs die Botschaft mit auf den Weg zu geben: "Das Europäische Projekt soll und muss weitergehen, denn nur gemeinsam können wir die aktuellen Herausforderungen meistern." Europa stehe "für Vielfalt, Offenheit und Toleranz", hieß es weiter.
Symbolische Mauer
Die Teilnehmer zogen vom Bebelplatz zum Brandenburger Tor, wo auf einer Abschlusskundgebung symbolisch eine Wand aus Pappkartons eingerissen wurde. Wie auch in den anderen europäischen Städten war die EU-Fahne auf T-Shirts, Luftballons und Transparenten der Teilnehmer allgegenwärtig.
Auf Plakaten waren Parolen wie "Some call it Europa - we call it HOME!" ("Einige nennen es Europa, wir nennen es Zuhause") und "Stand up Europe" ("Steh auf, Europa") zu lesen. Neben einem Konzert und weiteren Aktionen gab es im Berliner Stadtzentrum auch einen Flashmob "We rock Europe". Geplant ist künftig einmal monatlich eine größere Aktion.
Schweigeminute
In London demonstrierten Tausende gegen das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU. Vor dem Parlament, vor dem vor einigen Tagen ein Attentäter vier Personen getötet und mehrere schwer verletzt hatte, legten die Demonstranten eine Schweigeminute ein.
Auch in Warschau gingen zahlreiche Menschen auf die Straße. Die Polizei rechnete vor der Kundgebung mit rund 30.000 Menschen. Mit Schildern, auf denen zu lesen stand "Ich liebe dich, Europa", brachten die Protestler ihre Zuneigung zu Europa zum Ausdruck. Dazu aufgerufen hatten das "Komitee zur Verteidigung der Demokratie" (KOD) und andere Nichtregierungsorganisationen, aber auch die regierungskritische Tageszeitung "Gazeta Wyborcza".
Die Regierung in Warschau hatte zuletzt immer wieder Konflikte mit den EU-Partnern ausgetragen. Befürchtet wurde, dass gewaltbereite Protestierer des sogenannten Schwarzen Blocks Gegendemos unterwandern könnten. Bisher gebe es keine Festnahmen, so ein Polizeisprecher.
Am 25. März 1957 hatten Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande und die Bundesrepublik Deutschland in Rom die Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Europäischen Atomgemeinschaft unterzeichnet. Damit legten die Staaten den Grundstein für die Europäische Union.
cgn/kle (afp, dpa)