Prinz Charles will "Friedensstifter" sein
26. Januar 2020Seine Besuchsabsichten offenbarte der Prince of Wales in einem Interview mit der Londoner "Sunday Times". "Ja, natürlich würde ich gerne [in den Iran] gehen", zitiert ihn die Zeitung. "Ich weiß, dass der Iran ein wichtiger Teil der Welt ist. Seit vielen Jahrhunderten trägt er zur Kultur, Poesie, Kunst und Wissenschaft der Menschheitsgeschichte bei. Das sind bemerkenswerte Menschen."
Prinz Charles' Wunsch, den Iran zu besuchen, kommt zu einer Zeit erhöhter Spannungen zwischen Teheran und dem Westen. Die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran befinden sich auf einem Tiefpunkt und Großbritannien forderte in diesem Monat den Iran auf, Nasanin Zaghari-Ratcliffe und andere dort inhaftierte Bürger mit doppelter Staatsbürgerschaft freizulassen.
Der Prinz besucht das Grab seiner Großmutter
Charles sagte der Sunday Times, er wolle ein Friedensstifter sein - er habe für den Frieden im Nahen Osten gebetet. "Ich denke, das Wichtigste ist ein gerechter und dauerhafter Frieden", sagte er.
Der 71-jährige britische Thronfolger hatte am Freitag während seines Israel-Besuchs das Leid und die Not der Palästinenser beklagt. Er traf in Bethlehem mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas zusammen, betete mit christlichen Geistlichen und besuchte das Grab seiner Großmutter, Alice von Battenberg, deren Grab am Ölberg von Jerusalem liegt.
1993 erhielt Prinzessin von Battenberg die höchste Ehre, die Israel Nichtjuden verleiht. Sie gilt als "Gerechte unter den Völkern", weil sie während des Zweiten Weltkriegs Juden in ihrem Palast in Athen versteckt hatte.
Buckingham dementiert
Die außenpolitischen Ambitionen des Prinzen scheinen augenscheinlich nicht mit dem Palast abgesprochen zu sein. Charles' Sprecherin dementierte jedenfalls: "Es gibt keine Pläne für den Prince von Wales, einen offiziellen Besuch im Iran zu unternehmen", sagt sie.
Großbritanniens Königsfamilie mischt sich meist nicht in die Tagespolitik ein. Charles, der auch Oberhaupt der anglikanischen Kirche von England wird, falls er jemals den Thron besteigen sollte, hat sich bereits öfter zu Themen wie dem interreligiösen Dialog und zur Umweltproblematik geäußert.
nob/rb (rtr, sunday times)