Papst beklagt "Terror gegen die Schwächsten"
18. Dezember 2018Papst Franziskus hat "Machtstreben um jeden Preis", Korruption und Fremdenfeindlichkeit verurteilt. Politiker müssten ihre Verantwortung als "Dienst an der menschlichen Gemeinschaft" begreifen. "Unsere Gesellschaften brauchen heute mehr denn je Gestalter des Friedens", schreibt der Papst in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag, den die katholische Kirche am 1. Januar begeht.
Gegenwärtig zeige sich ein "Klima des Misstrauens", das in der "Angst vor dem anderen oder Fremden", in der "Angst vor dem Verlust der eigenen Vorteile" wurzele und sich "durch eine Haltung der Abschottung oder des Nationalismus" manifestiere. Es sei nicht tragbar, dass Migranten im politischen Diskurs "aller Übel" beschuldigt würden.
Friede erwachse aus der "Achtung jedes Menschen, unabhängig von seiner Geschichte", aus der "Achtung des Gesetzes und des Gemeinwohls". Franziskus betonte dabei auch die Rechte der Kinder, die in Konfliktgebieten leben. Gute Politik stehe immer im Dienst des Friedens. Dieser dürfe sich niemals "auf das bloße Gleichgewicht der Kräfte und der Angst" beschränken. Den anderen zu bedrohen bedeute, "ihn zum bloßen Objekt zu machen und ihm seine Würde abzusprechen".
Wenn gegenseitige Einschüchterung sich hochschaukele und Waffen unkontrolliert verbreitet würden, sei dies ein Verstoß gegen die Moral. "Der Terror gegen die Schwächsten trägt dazu bei, dass ganze Bevölkerungsgruppen auf der Suche nach Orten des Friedens ins Exil gehen", heißt es in der Botschaft des Papstes.
Gutes politisches Handeln müsse vielmehr beseelt sein von "Gerechtigkeit, Gleichheit, gegenseitigem Respekt, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Treue". Wo diese Tugenden fehlten, böten jede Wahl und jede neue Amtsperiode die Gelegenheit umzukehren.
jj/fab (dpa, epd, kna, vaticannews.va)