Norwegen für Kinder am gesündesten
19. Februar 2020"Eine Zukunft für die Kinder der Welt" ist der Titel der UN-Studie, in der Experten akribisch Daten aus aller Welt über Gesundheit, Schulbildung und Ernährung miteinander verglichen. Ergebnis: In Europas hohem Norden gibt es für Heranwachsende die gesündesten Lebensverhältnisse und die besten Chancen auf ein gutes Gedeihen, denn Norwegen ist Spitzenreiter in dem jetzt veröffentlichten Index. Südkorea, die Niederlande, Frankreich und Irland nehmen ebenfalls Spitzenpositionen ein - also alles wohlhabende Länder. Deutschland liegt auf Rang 14.
Gemäß den Erhebungen leiden hingegen Kinder in vielen afrikanischen Ländern unter schlechten Lebensbedingungen, besonders sind Mädchen und Jungen in Staaten mit Gewalt und Konflikten betroffen. Am schlechtesten ist es für Heranwachsende in der Zentralafrikanischen Republik, die von allen untersuchten Ländern auf dem 180. und somit letzten Platz landete. Auf Rang 179 kam der Tschad, Position 178 hat Somalia inne.
Minuspunkte für CO2-Ausstoß
Insgesamt halten die Autoren der Studie fest, dass kein einziges Land der Welt in angemessener Weise die Gesundheit, die Umweltbedingungen und die Zukunftschancen der Kinder schützt. Als Risikofaktoren gelten Umweltzerstörung, Fettleibigkeit, Alkoholmissbrauch und Tabakkonsum. Auch werde das positive Abschneiden der westlichen Industrieländer durch den hohen Pro-Kopf-Ausstoß des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids eingetrübt.
Bei einer Berücksichtigung dieses Faktors würde Spitzenreiter Norwegen nur Rang 156 auf dem Index einnehmen. Nach diesem Ranking kämen die Niederlande auf Platz 160 und Deutschland auf Platz 161. Wegen ihrer niedrigen Emissionen stehen Burundi, Tschad und Somalia dort auf den ersten Plätzen.
Die hohen Emissionen würden die Zukunft aller Kinder weltweit bedrohen, warnen die Autoren der Studie, an der sich Weltgesundheitsorganisation WHO, das Kinderhilfswerk UNICEF und das Fachmagazin "The Lancet" beteiligt haben. "Während einige der ärmsten Länder die niedrigsten CO2-Emissionen haben, sind viele den härtesten Auswirkungen eines sich schnell ändernden Klimas ausgesetzt", so Awa Coll-Seck, Staatsministerin aus dem Senegal und Mitvorsitzende der Studienkommission.
Empfehlungen der Experten
"Es gab zwar in den vergangenen 20 Jahren Verbesserungen bei der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, aber die Entwicklung geht nicht weiter und die Zeichen stehen auf Rückschritt", sagte die Co-Vorsitzende der Kommission, die frühere neuseeländische Regierungschefin Helen Clark. "Länder müssen sich nicht nur heute um ihre Minderjährigen kümmern, sondern auch sicherstellen, dass sie die Welt schützen, die sie ihren Kinder vererben." Die Autoren empfehlen unter anderem, den CO2-Ausstoß dringend zu stoppen, Minderjährige in politische Entscheidungen mit einzubeziehen und Werbeeinschränkungen zu verschärfen.
AR/kle (epd, kann, dpa)