WHO-Studie: Beweg dich, Kind!
Sie werden in die Schule gefahren, vor Displays geparkt und mit Fast Food gefüttert. Die meisten Jugendlichen bewegen sich zu wenig, heißt es in einer neuen Studie der WHO. Das hat Konsequenzen für ganze Gesellschaften.
Von Natur aus in Bewegung
Rennen, hüpfen, klettern - kleine Kinder bewegen sich permanent. Mit dem ständigen Geturne drücken die Kleinen ihre Gefühle aus und verarbeiten Erlebtes. Stillsitzen scheint unmöglich. Allerdings nur bis zu einem gewissen Alter. Denn laut einer aktuellen Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bewegen sich rund um den Globus mehr als 80 Prozent der 11 bis 17-Jährigen viel zu wenig.
Unglückliche Stubenhocker
85 Prozent der Mädchen und 78 der Jungen bewegen sich nicht die von der WHO empfohlene Stunde am Tag. Das hat Folgen: Mangelnde Bewegung führt zu mangelndem Wohlbefinden. Denn spielerische Bewegung und Sport setzen euphorisierende Substanzen frei. Wird der Bewegungstrieb jedoch ständig unterdrückt, entlädt sich die ungenutzte Energie in aggressivem oder depressivem Verhalten.
Ans Display gefesselt
Nichts zügelt den Bewegungsdrang von Kindern so sehr wie ein Bildschirm! Einen kleinen Zappelphilipp zwischendurch einmal vor dem Display zu parken, mag für gestresste Eltern verlockend sein. Die Sprösslinge regelmäßig auf diese Weise ruhigzustellen, rächt sich allerdings: Ihre geistige Leistungsfähigkeit sinkt, Haltungsschäden und Gewichtszunahme sind die Folgen.
Mehr Muckis, weniger Schmerzen
Je mehr Sport, desto mehr Muskeln. Und eine gute Muskulatur führt zu einer besseren Körperhaltung. Dabei geht es allerdings um weit mehr, als um Ästhetik. Eine falsche Körperhaltung zieht Rücken- und in der Folge Kopfschmerzen nach sich. Auch das kindliche Skelett profitiert von ausreichend Bewegung: Die Knochendichte wird erhöht, das Risiko von Osteoporose reduziert.
Finger weg!
Kinder, die sich ausreichend bewegen, können auch den ein oder anderen Griff ins Süßigkeitenregal verstoffwechseln. Gefährlich wird es allerdings, wenn Bewegungsmangel auf Junk Food im Übermaß trifft. Auch hier geht es nicht um Schönheitsideale: Übergewichtige Kinder leiden später oftmals an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Diabetes und Bluthochdruck, bis hin zu Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Teuer bezahlt
Kaum Bewegung, viel ungesundes Essen: Für viele Kinder und Jugendliche in China ist das ein großes Problem. Langfristig bezahlt nicht nur jeder Einzelne mit seiner Gesundheit für diesen Lebenswandel. Auch die Kosten für die gesamte Gesellschaft sind hoch. Von Behandlungskosten über Arbeitsausfälle bis hin zur Frührente. Über fitte Kinder können sich am Ende also alle freuen.