Im Zeichen der Annäherung
18. August 2013Nordkorea hat dem Vorschlag von Südkorea zugestimmt, getrennte koreanische Familien wieder zusammenzuführen. Millionen Familienangehörige leben seit dem Koreakrieg (1950 – 1953) auf verschiedenen Seiten der innerkoreanischen Grenze. Sie dürfen sich nun – wie von Südkorea vorgeschlagen - am 19. September zum traditionellen Erntedankfest (chin. Chuseok) unter Aufsicht des Roten Kreuzes in dem Grenzort Panmunjom treffen, meldete das nordkoreanische Staatsfernsehen.
Die Einwilligung kam Tage nachdem Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye sich dafür ausgesprochen hatte, die Gespräche mit dem Norden wieder aufzunehmen. Park hatte die Regierung in Pjöngjang eindringlich aufgefordert, "ihr Herz zu öffnen", und die Verwandtentreffen möglich zu machen.
Die letzte koreanische Familienzusammenführung hatte im Jahr 2010 stattgefunden. Etwa 72.000 Südkoreaner stehen derzeit auf einer offiziellen Warteliste, in der Hoffnung, ihre Verwandten im Norden besuchen zu dürfen. Die Hälfte von ihnen ist bereits über 80 Jahre alt.
Inspekteure sollen in den Industriepark
Nach monatelangen Spannungen gibt es außerdem Fortschritte was den gemeinsam von Nord- und Südkorea betriebenen grenznahen Industriepark in Kaesong betrifft. Am Mittwoch hatten sich beide Staaten nach mehreren Verhandlungsrunden darauf geeinigt, den Industriekomplex wiederzueröffnen. Am Wochenende reiste eine Expertengruppe aus staatlichen südkoreanischen Unternehmen nach Nordkorea. Wie eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums in Seoul mitteilte, will das Team die technischen Anlagen in der Sonderwirtschaftszone inspizieren.
Vor etwa vier Monaten hatte das kommunistische Regime in Pjöngjang den Komplex angesichts zunehmender Spannungen zwischen beiden Ländern "vorübergehend" geschlossen.
Wann die ersten Fabriken in Kaesong ihre Arbeit wieder aufnehmen, steht noch nicht fest. "Das kommt darauf an, wie sich die Verhandlungen entwickeln", so die Sprecherin des Ministeriums.
nem/SC (afp, dpa, ap)