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Mädchen nach Vergewaltigung erhängt

29. Mai 2014

Im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh sind zwei Mädchen erhängt an einem Baum gefunden worden. Zuvor waren sie von einer Gruppe junger Männer vergewaltigt worden.

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Symbolbild Gewalt gegen Frauen in Indien
Bild: imago/Xinhua

Erneut erschüttert eine Massenvergewaltigung die indische Öffentlichkeit. Zwei Mädchen im Alter von 14 und 16 Jahren wurden im Bezirk Budaun im Norden des Landes tot an einem Baum hängend gefunden. Ihre Eltern hatten sie am Dienstagabend (Ortszeit) als vermisst gemeldet.

Ersten Erkenntnissen zufolge wurden die beiden Cousinen, die der wenig angesehenen Dalit-Kaste angehören, zuvor von fünf jungen Männern vergewaltigt. Ein 18-jähriger Tatverdächtiger wurde von der Polizei festgenommen, nach vier weiteren wird gesucht.

Nach der Tat erhängt

Nach Angaben des Polizeichefs von Budaun, Atul Saxena, weisen erste Untersuchungen darauf hin, dass sich die Opfer nach der Vergewaltigung das Leben genommen haben. Möglich sei jedoch auch, dass ihre Peiniger sie nach der Tat erhängt haben.

Ein Team von 60 Ermittlern fahndet nach den übrigen Verdächtigen. Nach dem Leichenfund hatte es in dem Dorf zunächst Proteste gegen die Polizei gegeben. Die Bewohner warfen ihr vor, nicht auf die Vermisstenanzeige reagiert und die Suche verzögert zu haben. Drei Polizisten wurden suspendiert, gegen zwei weitere wird wegen mutmaßlicher Verschwörung mit den Tätern und Verzögerung der Suche ermittelt.

Gedenken Indien Gruppenvergewaltigung Mord 16.12.2013
Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist in Indien weit verbreitetBild: Reuters

Immer wieder Sexualdelikte

Sexuelle Gewalt gegen Mädchen ist in Indien weit verbreitet. Nach Angaben von Frauenrechtsgruppen stammen die Opfer oft wie im aktuellen Fall aus armen und ausgegrenzten Gemeinschaften der niederen Kasten.

Zwar wurden die Gesetze zum Straftatbestand der Vergewaltigung in Indien unter dem Druck der weltweiten Öffentlichkeit verschärft, nachdem 2012 eine Studentin in Folge einer Gruppenvergewaltigung gestorben war. Dazu gehört auch, dass Polizei- und Krankenhausmitarbeiter für bis zu zwei Jahre ins Gefängnis müssen, wenn sie Vergewaltigungsvorwürfen nicht nachgehen oder vergewaltigte Frauen nicht behandeln.

Frauenrechtsaktivisten beklagen jedoch, dass die Opfer in vielen Fällen durch ein archaisches, unsensibles und finanziell schlecht ausgerüstetes Rechtssystem weiteres Leid erfahren. Außerdem versuche die Polizei immer wieder, die Frauen zu einem "Kompromiss" mit ihrem Peiniger zu überreden.

mak/qu (dpa, rtr, afp)