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Mittwoch Warnstreiks des Lufthansa-Bodenpersonals

25. Juli 2022

Mitten in den Sommerferien ruft die Gewerkschaft Verdi zu einem Warnstreik auf. Das dürfte das derzeitige Chaos an deutschen Flughäfen noch verstärken.

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Lufthansa Streik der Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO
Es wird zu größeren Flugausfällen kommen, wenn das Bodenpersonal streiktBild: Reuters/R. Orlowski

Erstmals seit der Corona-Krise drohen wieder Streiks bei der Lufthansa. Während die Urabstimmung bei den Piloten läuft, rüstet die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zu einem eintägigen Warnstreik. Sie hat die Bodenbeschäftigten der Lufthansa bundesweit zu einem ganztägigen Warnstreik am Mittwoch aufgerufen. Der Streik beginne am Mittwochmorgen um 03.45 Uhr und ende am Donnerstag um 06.00 Uhr, teilte Verdi am Montag in Berlin mit. Es werde zu "größeren Flugausfällen und Verzögerungen kommen". Aufgerufen zum Warnstreik seien die Beschäftigten an allen Lufthansa-Standorten, also etwa in Frankfurt am Main, Düsseldorf, Köln, Hamburg, München oder Berlin.

Deutliche Lohnsteigerung "gerechtfertigt"

Zum Bodenpersonal gehören unter anderem Techniker und Logistiker, ohne deren Dienstleistungen die Flugzeuge nicht abheben können. Ein erstes Tarifangebot der Lufthansa hatte Verdi abgelehnt, aber für den 3. und 4. August eine Fortsetzung der Verhandlungen vereinbart. Nach Gewerkschaftsangaben hatte das Unternehmen bei den Verhandlungen Festbeträge und eine ergebnisabhängige Komponente bei einer Laufzeit von 18 Monaten angeboten. Die Gewerkschaft fordert hingegen bei 12 Monaten Laufzeit 9,5 Prozent mehr Geld in den Lohntabellen. Bei einer Laufzeit von 12 Monaten sollen die unteren Lohngruppen besonders profitieren. Die Gehaltssteigerung müsse mindestens 350 Euro betragen und zusätzlich sollten sich alle Stundenlöhne deutlich vom gesetzlichen Mindestlohn absetzen, der im Oktober auf 12 Euro die Stunde steigt.

Chaos an Flughäfen

Lufthansa: Streik "unzumutbar"

Die Lufthansa bezeichnete den geplanten Ausstand als "unzumutbar" für Kundschaft und Mitarbeitende. Eine Arbeitsniederlegung von dieser Dauer über alle Standorte hinweg könne kaum noch als Warnstreik bezeichnet werden, erklärte Personalvorstand Michael Niggemann laut einer Mitteilung. "Das ist umso unverständlicher, als die Arbeitgeberseite bereits hohe und sozial ausgewogene Vergütungserhöhungen angeboten hat - trotz der nach der Corona-Krise wirtschaftlich für die Lufthansa weiter angespannten Situation, hoher Schuldenlasten und unsicheren Aussichten für die Weltwirtschaft." 

Angesichts der Überlastung, der hohen Inflation und eines Lohnverzichts über drei Jahre seien deutliche Lohnsteigerungen gerechtfertigt, hatte dagegen die Verhandlungsführerin Christine Behle erklärt. Sie ist Verdi-Vizevorsitzende und zudem stellvertretende Vorsitzende des Lufthansa-Aufsichtsrats. Die Situation auf den Flughäfen eskaliere, sagte Behle. Die Überlastung der Beschäftigten aufgrund erheblichen Personalmangels, die hohe Inflation und ein dreijähriger Lohnverzicht würden die Beschäftigten immer mehr unter Druck setzen.

hb/iw (dpa,afp)