1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Formel-1-Debüt in Russlands Farben

26. März 2021

Am Sonntag startet Michael Schumachers Sohn Mick in Bahrain erstmals bei einem Formel-1-Rennen. Nach wie vor offen ist die Frage, ob die Lackierung seines Haas-Rennautos gegen die Russland-Sanktionen der WADA verstößt.

https://p.dw.com/p/3rEL4
BG Formel 1 – Autos und Fahrer 2021
Bild: Haas F1 Team/dpa/picture alliance

An diesem Wochenende richten sich alle Kameras auf die Autos des Teams Haas. Schließlich gibt Mick Schumacher, der Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher, am Sonntag beim Saisonauftakt in Bahrain im Cockpit des US-Rennstalls sein Renndebüt in der Königsklasse. Nicht nur das Team und seine Sponsoren werden sich über die Publicity freuen, sondern auch Wladimir Putin und die russische Regierung.

Lackiert sind die Haas-Rennautos nämlich in Weiß, Blau und Rot - den Farben der Flagge Russlands. Die ist aktuell eigentlich bei allen sportlichen Großereignissen verboten, weil Russland nach einer Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS) wegen systematischem, staatlich unterstützten Dopings zwei Jahre lang für alle sportlichen Großveranstaltungen gesperrt ist. Weder darf die russische Fahne wehen, noch die Hymne des Landes erklingen.

FIA hatte keine Bedenken

Als das Haas-Team Anfang März das Rennauto im neuen Farbdesign präsentierte, drängte sich folgende Frage auf: Soll mit der Lackierung die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA ausgetrickst werden? Der Verdacht lag nahe, ist doch das russische Bergbauunternehmen Uralkali Titelsponsor des Rennstalls, der nun offiziell "Uralkali Haas F1 Team" heißt. Teamkollege des 22 Jahre alten Mick Schumacher ist der gleichaltrige Russe Nikita Mazepin. Dessen Vater, der Milliardär Dmitri Mazepin, sitzt im Vorstand von Uralkali.

Bildergalerie Formel 1 - Autos und Fahrer 2021
Mick Schumacher (r.) und Nikita Mazepin fahren in dieser Saison für das Team HaasBild: Hasan Bratic/dpa/picture alliance

Das Team wäscht seine Hände in Unschuld. "Wir haben diese Lackierung schon entwickelt, bevor die ganze Sache mit der WADA und der russischen Flagge rausgekommen ist", sagte der Südtiroler Haas-Teamchef Günther Steiner. "Wir können die russische Flagge natürlich nicht als russische Flagge verwenden." Aber man könne sehr wohl die Farben Weiß, Blau und Rot verwenden, die ja auch die Farben der USA seien. Das Team sei schließlich immer noch "ein amerikanisches", so Steiner. Auch der Automobil-Weltverband FIA hatte keine Bedenken gegen die Farbwahl. "Die CAS-Entscheidung verbietet nicht die Verwendung der Farben der russischen Flagge", teilte die FIA auf Anfrage des Internetportals "Motorsport-Total.com" mit.

WADA-Prüfung noch nicht abgeschlossen

Nichtsdestotrotz landete das Thema auf der sogenannten "Watchlist" der WADA. Die Welt-Anti-Doping-Agentur erklärte, sie werde den Fall mit den zuständigen Behörden untersuchen. Vor anderthalb Wochen widersprach die WADA Presseberichten, dass die Prüfung abgeschlossen sei und nichts gegen das Team Haas unternehmen werde. Und auch zum Start der Formel-1-Saison ließ die WADA auf Anfrage der DW wissen, dass die Untersuchung noch laufe. Mick Schumacher will sich von der Diskussion über die Lackierung seines Rennautos nicht ablenken lassen. "Mich stören die Farben nicht", sagte Schumacher schon bei der Präsentation des Haas VR-21, "solange das Auto schnell ist."

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter