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Lösegeldforderung für die "Arctic Sea"

15. August 2009

Die vermisste "Arctic Sea" scheint doch entführt worden zu sein: Laut finnischer Polizei ging eine Lösegeldforderung ein.

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Arctic Sea 2008 (Foto: AP)
Bild: AP

Die Forderung sei der finnischen Reederei zugegangen, sagte Markuu Ranta-Aho von der Nationalen Ermittlungsbehörde am Samstag (15.08.2009) dem Radiosender YLE. Es handele sich um "einen größeren Geldbetrag". Nähere Einzelheiten nannte er nicht.

Wo ist das Schiff?

Der Frachter "Arctic Sea" ist vor mehr als zwei Wochen unter mysteriösen Umständen verschwunden. Russische Stellen dementierten in der Nacht, dass das Schiff rund 400 Seemeilen (720 Kilometer) nördlich der Inselgruppe Kap Verde vor der westafrikanischen Küste gefunden worden sei. Entsprechende Informationen des kapverdischen Generalstabschefs hätten sich nicht bestätigt, sagte der russische Botschafter in Kap Verde, Alexander Karpuschin, laut Nachrichtenagentur Interfax dem russischen Fernsehen.

Am Freitagabend hatte das Verteidigungsministerium der Inselrepublik mitgeteilt, der Frachter sei in internationalen Gewässern nördlich der Insel São Vicente gesichtet worden. Details wurden jedoch nicht genannt. "Die Situation ist dramatisch genug, da darf man nichts vorzeitig mitteilen", hatte der russische NATO-Botschafter Dmitri Rogosin dem Moskauer Radiosender "Echo Moskwy" gesagt.

Spekulationen über Waffengeschäfte

Das Schiff sollte Holz im Wert von über einer Million Euro von Finnland nach Algerien bringen. Am 28. Juli hatte die britische Küstenwache den letzten Funkkontakt zur "Arctic Sea". Vier Tage zuvor hatte es einen mysteriösen Überfall auf das Schiff in der Ostsee gegeben. Danach soll der Frachter nach Angaben der EU-Kommission vor der Küste Portugals erneut angegriffen worden sein. Portugal bestreitet das aber.

An Bord der "Arctic Sea" sind 15 russische Seeleute. Die russische Seefahrergewerkschaft vermutet, dass das Schiff Waffen an Bord hat, die für den afrikanischen Kontinent bestimmt sind, und gekapert wurde. Nun solle "die Sache vertuscht werden", sagte der Vizechef der Seefahrergewerkschaft, Sergej Portenko, der Moskauer Boulevardzeitung "Moskowski Komsomolez". Er gehe davon aus, dass die russischen Behörden das Schiff mit Hilfe von Satelliten längst geortet hätten. Die russische Marine ist auf der Suche nach dem Frachter. (sam/det/se/afp/dpa/rtr)