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Lufthansa-Piloten: Streik ohne Ende?

26. November 2016

Der Ausstand geht in eine ernste Phase. Zwar gibt es eine kurze Pause, doch weitere Streiks sind nach Aussagen der Pilotengewerkschaft Cockpit möglich. Eine Einigung ist bislang nicht in Sicht.

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Deutschland Lufthansa Piloten Streik
Bild: picture alliance/dpa/B. Roessler

Die meisten Maschinen dürften am Sonntag wohl planmäßig abheben. Kunden sollten sich dennoch vorab über den Status ihres Fluges erkundigen, teilte die Lufthansa mit. In der Regel dauere es eine gewisse Zeit, bis nach einem solchen Arbeitskampf der eng getaktete Plan wieder reibungslos funktioniere, so das Unternehmen. Das klingt womöglich besser, als es wirklich ist. Die Aussagen von Seiten der Lufthansa wirken so, als käme es zu einem Ende des Ausstands, Cockpit behält sich jedoch weitere Arbeitsniederlegungen vor.

Keine Bewegung

Am Freitagabend hatte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) in dem festgefahrenen Tarifkonflikt einen neuen Vorschlag des DAX-Konzerns abgelehnt. "Es gab keine Bewegung seitens Lufthansa auf uns zu", sagte Cockpit-Vorstand Jörg Handwerg der Nachrichtenagentur "Reuters". "Wir brauchen ein verhandlungsfähiges Angebot. Ansonsten kann es immer wieder zu Streikmaßnahmen kommen." Aus Sicht der Piloten war das erneuerte Angebot der Lufthansa keine Grundlage für neue Gespräche. "Das ist alter Wein in neuen Schläuchen", sagte ein VC-Sprecher.

Die Inhalte des Angebots habe Lufthansa bereits vor zwei Monaten auf den Tisch gelegt, in Wahrheit gehe es nicht um ein neues Angebot. "Im Ergebnis heißt das 'rechte Tasche-linke Tasche' und ist kein Versuch, zu Ergebnissen zu kommen, sondern ein PR-Schachzug", so VC-Sprecher Handwerg. Es sei nicht nachvollziehbar, dass auch die neue Offerte abgelehnt werde, sagte ein Lufthansa-Sprecher daraufhin.

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Ohne sie geht nichts: Lufthansa-PilotenBild: picture alliance/dpa/D. Reinhardt

Im Einzelnen sah das Angebot 4,4 Prozent Gehaltssteigerungen in zwei Stufen bis Mitte 2018 vor. Auch die anderen offenen Tarifthemen wie die Betriebs- und Übergangsrenten sollten in neuen Verhandlungen gelöst werden - möglicherweise mit Hilfe eines Mediators. "Da eine Schlichtung seitens Cockpit bedauerlicherweise bislang kategorisch ausgeschlossen wird, würde ich gerne mit der VC diese Chance ergreifen, um die bestehenden Gräben zu überwinden", teilte Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens mit.

Rücksicht auf Kunden

Die Streikpause am Sonntag geschehe aus Rücksicht auf die Kunden, sagte ein Sprecher der VC. Ob die Gewerkschaft möglicherweise bereits für Montag erneut zum Streik aufruft, ist offen. Die VC betonte, es gelte die Zusage, dass weitere Aktionen wie bisher mindestens 24 Stunden im Voraus angekündigt werden sollten. Bereits am Freitag hatte die Gewerkschaft erklärt, dass es kein Enddatum für den Streik gebe.

cgn/jj (dpa, rtr)