Kriegsdrama gewinnt Goldene Lola
25. April 2009Das Kriegsdrama "John Rabe" von Oscar-Sieger Florian Gallenberger ist der große Sieger beim 59. Deutschen Filmpreis in Berlin. Die auf Tatsachen beruhende Geschichte über einen Hamburger Kaufmann, der kurz vor dem Zweiten Weltkrieg rund 250.000 Chinesen vor den Bombenangriffen der Japaner rettete, wurde am Freitagabend (24.04.2009) nicht nur als bester Film ausgezeichnet, sondern holte die Lola auch in drei weiteren Kategorien.
So bekam Ulrich Tukur die Trophäe als bester Hauptdarsteller für seine Rolle des John Rabe. Szenenbild und Kostümbild wurden ebenfalls als die Besten angesehen.
Senioren-Sex-Tragödie bekommt Bronze-Trophäe
Mit der Silbernen Lola landete die Jury der höchstdotierten deutschen Kulturauszeichnung eine Überraschung: Geehrt wurde das traurig-schöne Familiendrama "Im Winter ein Jahr" von Caroline Link.
Zweiter großer Gewinner des Abends war der Film "Wolke 9". Das realistisch inszenierte Drama über Sex und heftige Liebe im Alter gewann die Bronzene Lola. Dass mit Ursula Werner für ihre Hauptrolle als leidenschaftlicher Seniorin und Andreas Dresen für die beste Regie zwei weitere Preise an "Wolke 9" gingen, war nicht unerwartet. Ursula Werner verkörpert in dem Film eine über 60-jährige Frau, die nach 30 Jahren aus ihrer Ehe ausbricht und sich neu verliebt.
Leer ging dagegen das zuvor hoch eingeschätzte RAF-Drama "Der Baader Meinhof Komplex" von Uli Edel aus.
Loriot erhielt Ehrenpreis
Emotionaler Höhepunkt der über zweistündigen Gala war die Verleihung des Ehrenpreises an Vicco von Bülow alias Loriot, der minutenlangen begeisterten Beifall erhielt. Loriot bedankte sich sichtlich gerührt und sagte, es sei selten, dass ein 85-Jähriger eine solch makellose Schönheit wie die Statue Lola in seinen Armen halten dürfe. Die Jury hatte ihre Wahl damit erklärt, dass Loriot Deutschland seit mehr als einem halben Jahrhundert mit seinem feinsinnigen Humor bereichere.
Der Deutsche Filmpreis wird in insegsamt 15 Kategorien verliehen und ist mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 2,8 Millionen Euro der am höchsten dotierte deutsche Filmpreis. (as/uh/dpa/ap/afp)