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Krönung für Kerbers Traum-Jahr

16. Dezember 2018

"Es ist das Jahr, in dem mein Tennis-Traum wahr wurde", erklärt Angelique Kerber nach der Wahl zur Sportlerin des Jahres. Die Wimbledon-Siegerin wird auf Platz eins gewählt. Bei den Männer siegt ein Triathlet.

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Baden-Württemberg, Baden-Baden: Gala zur Wahl der "Sportler des Jahres 2018" -  Angelique Kerber (Tennis)
Bild: picture-alliance/M. Gilliar

Wie Angelique Kerber beim Wimbledon-Turnier in diesem Sommer nach dem Matchball gegen die große Serena Williams auf den Rücken plumpste und die Hände vors Gesicht schlug, ist schon jetzt ein Stück deutsche Tennisgeschichte. Nicht ganz so ikonisch wie Boris Beckers berühmte Trippelschritte 1985, aber eben doch ein Moment für die Ewigkeit. "2018 wird für mich immer mit Wimbledon verbunden bleiben", schrieb Kerber jüngst auf ihrem Instagram-Kanal: "Es ist das Jahr, in dem mein Tennis-Traum wahr wurde." Als Kind hatte "Angie" gebannt vor dem Fernseher im heimischen Wohnzimmer verfolgt, wie ihr Idol Steffi Graf ein ums andere Mal im Rasen-Mekka von London triumphierte. 22 Jahre nach Grafs siebtem und letztem Triumph, konnte die 30-Jährige dann selbst die große Silberschale in die Höhe stemmen.

Kerber vor Vogel und Dahlmeier

Nun durfte Deutschland beste Tennisspielerin zum zweiten Mal nach 2016 die Auszeichnung zur "Sportlerin des Jahres" in Baden-Baden in Empfang nehmen. Nach dem "Seuchenjahr 2017" feierte sie unter dem belgischen Trainer Wim Fissette, von dem sie sich mittlerweile wieder getrennt hat, eine Art Wiederauferstehung. Bei den Australian Open verlor sie ein episches Halbfinalduell gegen Simona Halep nur knapp, bei den früher ungeliebten French Open erreichte sie erstmals seit sechs Jahren das Viertelfinale. Zudem ist sie inzwischen wieder die Nummer zwei der Welt. Kerber setzte sich bei der Sportlerinnen-Wahl mit 1732 Punkten denkbar knapp gegen Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel (1704), die nach einem schweren Trainingsunfall querschnittgelähmt ist, und Vorjahressiegerin Laura Dahlmeier (Biathlon/1358) durch, die in bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea zwei Goldmedaillen gewonnen hatte.

"Eisenmann" Lange wird geehrt

Baden-Württemberg, Baden-Baden: Gala zur Wahl der "Sportler des Jahres 2018" -  Triathlet Patrick Lange
Glücklich: Patrick LangeBild: picture-alliance/dpa

"Ich werde ganz bestimmt auch an Heiligabend meine Laufeinheit bestreiten und genau schauen, ob irgendwo ein Schwimmbad geöffnet ist", sagte der Gewinner bei den Männern, Patrick Lange. Der Triathlet hatte in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge den Ironman auf Hawai gewonnen - diesmal sogar als erster Mensch unter acht Stunden. Lange wurde als erst zweiter Triathlet nach Jan Frodeno (2015) als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Mit 1529 Stimmen setzte er sich deutlich vor Doppel-Olympiasieger Eric Frenzel (1139/Nordische Kombination) und Zehnkampf-Europameister Arthur Abele (1021/Leichtathletik) durch.

"Für mich ist das eine unglaubliche Ehre. Das ist eine weitreichende Wahl und in Deutschland die höchste Auszeichnung, die man als Sportler erhalten kann. Das rundet das Jahr perfekt ab", sagte Lange, der mit der Auszeichnung den neuen Stellenwert des Triathlons hierzulande verdeutlichte und endgültig aus dem Schatten von Ironman-Star Jan Frodeno trat.

"Sie haben ein ganzes Land elektrisiert"

Baden-Württemberg, Baden-Baden: Gala zur Wahl der "Sportler des Jahres 2018" - Teams des Jahres
Deutschlands Eishockey-TeamBild: picture-alliance/M. Gilliar

Als beste Mannschaft 2018 wurden bei der feierlichen Gala die Olympiahelden der Eishockey-Nationalmannschaft geehrt. "Das zeigt die Wertschätzung unserer Leistung. Es setzt dem Ganzen die Krone auf", sagte Kapitän Christian Ehrhoff, der seine Karriere nach dem Silber-Coup von Pyeongchang beendet hatte. Dem eingeschworenen Team um Ehrhoff, das sich bei der Wahl mit 2510 Punkten gegen die Eiskunstlauf-Olympiasieger Aljona Savchenko und Bruno Massot (1661) sowie den Ruder-Achter (1011) durchsetzte, fehlten in Südkorea zwar 55,5 Sekunden zum größten aller Wunder. Doch mit ihrem historischen Sturmlauf ins Endspiel , das mit einem 3:4 nach Verlängerung zugunsten Russlands endete, hatte die Nationalmannschaft ihren Sport auf spektakuläre Art und Weise ins Rampenlicht gerückt. "Sie haben ein ganzes Land elektrisiert", sagte Verbandspräsident Franz Reindl.

Als Newcomer des Jahres wurde Vinzenz Geiger ausgezeichnet, der mit den Kombinierern in Pyoengchang Olympia-Gold im Teamwettbewerb gewonnen hatte. Der Titel als Trainer des Jahres ging an Bahnrad-Bundestrainer Detlef Uibel.

sw/asz (mit dpa, sid)