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Silber für deutsche Eishockey-Helden

Calle Kops sid
25. Februar 2018

Das DEB-Team unterliegt den Olympischen Athleten aus Russland denkbar knapp. Doch das Silber wiegt für das Team von Bundestrainer Marco Sturm so viel wie Gold.

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Nationaltorhüter Danny aus den Birken beißt in seine Silbermedaille (Foto: Reuters/G. Dukor)
Beim deutschen Nationaltorhüter Danny aus den Birken wich die Enttäuschung über die Niederlage schnellBild: Reuters/G. Dukor

Zum "Wunder von Pyeongchang" fehlte weniger als eine Minute. Nur 55,5 Sekunden waren noch zu spielen in der regulären Spielzeit, dann hätte die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft tatsächlich Gold in der Hand gehabt. So aber unterlag das Team von Bundestrainer Marco Sturm im Finale der Winterspiele den Rekordweltmeistern aus Russland unglücklich mit 3:4 (0:1, 1:0, 2:2, 0:1) nach Verlängerung und verpasste die größte Sensation in der Eishockey-Geschichte denkbar knapp. Dennoch - auch Silber ist schier unfassbar.

In der Verlängerung traf Kirill Kaprisow nach 9:40 Minuten - als Patrick Reimer niedergeschlagen auf der Strafbank saß. Der Deutsche, im Viertelfinale gegen Schweden Schütze des Siegtreffers in der Verlängerung, sagte bei Eurosport: "Es gibt keinen Grund, nicht stolz zu sein. Auch wenn es jetzt natürlich weh tut. Es gehört immer ein bisschen Glück dazu. Aber wer hätte gedacht, dass wir überhaupt so weit kommen? Hey, Silber!"

Goalie Danny aus Den Birken muss den Schuss von Kirill Kaprizow passieren lassen (Foto: Reuters/D. W. Cerny)
Aus, Ende, vorbei: Goalie Danny aus Den Birken muss den Schuss von Kirill Kaprizow passieren lassenBild: Reuters/D. W. Cerny

Dramatik pur

Das Spiel war an Dramatik kaum zu überbieten. Der Ausgleichstreffer für die Russen zum 3:3 durch Nikita Gusew war erst besagte 55,5 Sekunden vor Ende des dritten Drittels gefallen - die Sbornaja hatte da bereits den Torhüter vom Eis genommen, um nach einer Strafzeit wenigstens Fünf gegen Fünf spielen zu können. 3:16 Minuten vor Spielende war Deutschland durch Jonas Müller erstmals in Führung gegangen (57. Minute). "Wir waren für drei Minuten Olympiasieger. Das ist sehr bitter. Aber wir sind natürlich auch wahnsinnig stolz", sagte Moritz Müller, nachdem sich die erste Enttäuschung gelegt hatte. "Als das Tor fiel", bekannte Yannic Seidenberg, ist schon kurz eine Welt in uns zusammengebrochen."

Slawa Wojnow (20.) brachte den Rekordweltmeister in Front, Felix Schütz glich aus (30.). Der erneute Führungstreffer der Russen fiel denkbar unglücklich: Der Schuss von Gusew aus spitzem Winkel (54.) prallte von Danny aus den Birkens Gesichtsmaske ins Tor. Zehn Sekunden später glich Dominik Kahun erneut aus (54.).

Erstes deutsches Olympia-Silber

Die deutschen Spieler Yasin Ehliz, Marcus Kink, Frank Hordler and Matthias Plachta (l.-r.) klatschen sicjh mit den Btreuern ab (Foto: Reuters/K. Kyung-Hoon)
Ein echtes Team: Abklatschen nach der NiederlageBild: Reuters/K. Kyung-Hoon

Und doch: Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) fliegt als Gewinner nach Hause. Mit Silber im Gangneung Hockey Centre nach den sensationellen Siegen gegen Weltmeister Schweden und Rekord-Olympiasieger Kanada übertraf die Mannschaft um Kapitän Marcel Goc die bislang besten Olympia-Ergebnisse: 1932 und 1976 hatte Deutschland jeweils Bronze gewonnen.

Russland mit den Altstars Pawel Dazjuk und Ilja Kowaltschuk, wegen des Staatsdopings vor vier Jahren in Sotschi als Olympische Athleten aus Russland angetreten, holte zum ersten Mal seit 1992 wieder Olympia-Gold. Mit dem neunten Triumph zog die Sbornaja mit Kanada gleich.

ck/mrl (sid)