Viele Länder der Welt haben frühzeitig mit strengen Lockdown-Maßnahmen und einer konsequenten Nachverfolgung von Infektionsketten auf die Corona-Pandemie reagiert und damit Erfolg gehabt.
Die Infektionskurve, die anfangs exponentiell angestiegen war, konnte dort abgefangen werden und die Neuinfektionen liegen nun in einem niedrigen Bereich. Beispiele dafür sind China, Südkorea, Neuseeland, Taiwan, aber auch viele Staaten der Europäischen Union.
Nach den dramatischen Erfahrungen des vergangenen halben Jahres ist es so fast überall gelungen, die Gesundheitssysteme funktionsfähig zu halten und die Wirtschaft trotz schwerer Rückschläge wieder zum Laufen zu bringen.
Die Corona-Pandemie hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht
Doch die langsam wieder einkehrende Normalität in einigen Ländern darf uns nicht zum Leichtsinn verleiten. Die Seuche ist weltweit noch lange nicht vorbei. In der Tat steigt die Kurve der globalen Neuinfektionen exponentiell weiter an. Es gibt also Tag für Tag immer mehr Neuinfizierte - nicht weniger. Die Seuche ist jetzt noch gefährlicher, als sie es am ersten Tag war.
Sie grassiert besonders dort, wo die Gesundheitssysteme nicht so gut funktionieren, wo Menschen ärmer sind und deshalb auf engerem Raum zusammenleben oder auch dort, wo die Verantwortlichen wirtschaftliche Interessen vor die Gesundheit ihrer Bürger stellen und keine harten Maßnahmen ergreifen.
Corona-gebeutelte Länder sollten uns Mahnung sein
Während in solchen Ländern wie den USA, Brasilien, Indien, Russland, Südafrika und Mexiko die erste Corona-Welle noch immer auf ihren Höhepunkt zusteuert, droht in den Ländern, die das Erste glimpflich überstanden haben, nun die gefürchtete zweite Welle. Und siehe da: In vielen EU-Staaten gehen die Infektionszahlen schon wieder nach oben.
Die nächste Welle kommt also bestimmt. Sie wird sich nicht abwenden, sondern allenfalls abschwächen lassen. Das geht aber nur, wenn die Menschen auch weiterhin Zurückhaltung üben. Und das heißt insbesondere: Verzicht auf Geselligkeit, auf Sehen und Gesehen-Werden, auf Partys und Veranstaltungen.
Lieber im kleinen Kreis feiern
Urlaub, wo er denn wieder möglich ist, kann man auch im engeren Familien- oder Freundeskreis verbringen. Aber wer jetzt Hummeln im Hintern hat und meint, sich unbedingt wieder unter Tausende andere Menschen gesellen zu müssen, wer sich mit Alkohol oder Drogen enthemmt und keinen Abstand zu anderen hält, handelt unverantwortlich und unsolidarisch.
Die derzeitigen niedrigen Infektionszahlen haben wir alle gemeinsam teuer erkauft. Viele Mensche haben Angehörige und Freunde verloren. Andere haben ihren Arbeitsplatz verloren oder mussten ihren Betrieb aufgeben.
Ihnen und uns selbst sind wir es schuldig, das Coronavirus auch weiterhin ernst zu nehmen. Eine Lockerung der Schutzmaßnahmen ist kein Freifahrschein für Zügellosigkeit.