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Heiße Fracht aus dem Steuerparadies

21. Juni 2014

Mehr als 1000 Kartons auch mit Kontodaten mutmaßlicher deutscher Steuerbetrüger sind Zollfahndern im Hamburger Hafen in die Hände gefallen. Außerdem wohl Unterlagen des Clans des getöteten Al-Kaida-Chefs Bin Laden.

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Im Hamburger Hafen Container am Terminal (foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Im Hamburger Freihafen sind zwei Container mit brisanten Finanzpapieren der Züricher Coutts-Bank, einer Tochter der britischen Royal Bank of Scotland, gefunden worden. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Focus" beschlagnahmten Zollfahnder bereits am 20. Mai die Fracht aus dem Steuerparadies Cayman-Inseln und entdeckten bei einer groben Durchsicht auch diverse Finanzpapiere der saudiarabischen Familie des getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden.

Die Beamten schalteten demnach Steuerfahnder aus Düsseldorf ein, die das Material auf der Suche nach Steuersündern auswerteten. Vermutlich landeten die Papiere versehentlich aus dem karibischen Steuerparadies in Hamburg. "Normalerweise wandern solche Unterlagen in den Reißwolf", sagte ein Finanzbeamter dem Münchner Magazin.

Die Zeitung "Welt am Sonntag" berichtet, laut Bankangaben hätten die Unterlagen in ein Dateneinlagerungszentrum in Genf gebracht werden sollen. Das Blatt zitiert das Bundesfinanzministerium mit der Aussage, der Vorgang befinde sich in einem "engen Zusammenhang mit einem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren durch Dienststellen der Steuerfahndung des Landes Nordrhein-Westfalen".

Nordrhein-Westfalen hatte schon 2012 für eine Million Euro eine CD der Coutts-Bank mit Daten von mehr als tausend vermögenden Deutschen angekauft, die zum Teil im großen Stil Steuern hinterzogen haben sollen.

SC/uh (afp, dpa, ARD)