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Guatemala: Komiker gegen frühere First Lady

15. September 2015

Überraschend hat der Präsidentschaftskandidat Baldizón in Guatemala seinen Rückzug aus der Politik erklärt. Damit kommt eine ehemalige Präsidentengattin sicher in die entscheidende Wahlrunde.

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Jimmy Morales am 7.09.2015 (Foto: dpa)
Der Schauspieler und Komiker Morales schnitt in der ersten Wahlrunde unerwartet gut abBild: picture-alliance/dpa/E. Biba

Bei der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl in Guatemala treten der Politik-Neuling Jimmy Morales und die ehemalige First Lady Sandra Torres an. Die Entscheidung fiel bereits vor der Verkündung des Ergebnisses der ersten Runde durch den Rückzug des Unternehmers Manuel Baldizón von der konservativen Partei Líder. Baldizón bat seine Anhänger, keinen der beiden Kandidaten in der Stichwahl zu unterstützen. Diese soll am 25. Oktober stattfinden.

Da der erste Wahldurchgang am 6. September sehr knapp ausgegangen ist, gibt es noch kein amtliches Endergebnis. Baldizón begründete seinen Schritt damit, dass die Wahl manipuliert worden sei. Besonders auf dem Land habe es Betrug in großem Umfang gegeben, erklärte er.

Zustimmung nach Korruptionsvorwürfen gesunken

Der Schauspieler und Komiker Morales erhielt nach dem vorläufigen Ergebnis in der ersten Runde 23,9 Prozent der Stimmen. Um Platz zwei lieferten sich Torres und Baldizón ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach Auszählung von 99,1 Prozent der Stimmen liegt Torres minimal mit 19,8 Prozent vor Baldizón, der auf 19,4 Prozent der Stimmen kam. Das macht einen Vorsprung von rund 6000 Stimmen aus. Lange galt der 45-jährige Baldizón als Favorit für die Wahlen. Doch nach Korruptionsvorwürfen in seinem Umfeld sackten seine Umfragewerte ab.

Sandra Torres (Foto: AP)
Sandra Torres ließ sich vor ihrer Kandidatur scheidenBild: picture-alliance/AP Photo/L. Soto

Die Sozialdemokratin Torres hatte sich 2011 von ihrem Mann Álvaro Colom scheiden lassen, der zwischen 2008 und 2011 Staatschef war. Engen Verwandten ist eine Kandidatur für das höchste Staatsamt laut Verfassung untersagt. Die Scheidung wurde als politischer Schachzug gewertet.

ago/uh (dpa, epd)