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Verletzter Höhlenforscher gerettet

19. Juni 2014

Geschafft: Der Rettungstrupp mit dem verletzten Höhlenforscher ist wieder an der Oberfläche. Helfer trugen ihn aus der Riesending-Schachthöhle in den Berchtesgadener Alpen.

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Rettungskräfte tragen den verletzten Forscher in ein Helikopter (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Wie ein Sprecher der Bergwacht in Berchtesgaden sagte, hatten die Helfer mit dem 52-Jährigen in der Nacht noch einmal eine mehrstündige Pause einlegen müssen. Ursprünglich war ihre Ankunft an der Oberfläche für die Nacht oder den frühen Donnerstagmorgen erwartet worden. Ein Sprecher der Bergwacht kommentierte die mehrstündige Verzögerung mit den Worten: "Es war immer klar, dass Sicherheit vor Schnelligkeit geht."

Fast eine Woche unterwegs gewesen

Transporttrupps mit dem Verunglückten waren fast sechs Tage unterwegs gewesen. Die letzte Passage bestand aus mehreren senkrecht aufragenden Schächten, durch die der Verletzte nach oben gezogen werden musste. Der längste von ihnen war laut Bergwacht 180 Meter hoch.

Infografik Rettung aus der Riesending-Schachthöhle
Mehr als 1000 Meter führt die Höhle in die Tiefe

Die Rettungsaktion war eine logistische Meisterleistung, die zudem viel Fingerspitzengefühl verlangte: Der Patient musste vor Erschütterungen bewahrt werden. Retter mussten sich in den Kaminen als Gegengewichte herunterlassen, Pendelzug wird das in Fachkreisen genannt.

Der Höhlenforscher aus Baden-Württemberg war am Pfingstsonntag in rund tausend Metern Tiefe durch einen Steinschlag am Kopf verletzt worden. Er erlitt dabei ein Schädel-Hirn-Trauma. Seit dem Unfall bis zu seiner Rettung vergingen rund 274 Stunden. Zahlreiche Helfer sowie Ärzte aus Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz und Kroatien waren seitdem an und in der Riesending-Schachthöhle nahe Berchtesgaden im Einsatz, um den Mann an die Oberfläche zu bringen.

Der Einsatz war wegen der widrigen Verhältnisse in der Höhle äußerst kompliziert. Die Riesending-Schachthöhle ist die tiefste und längste Höhle Deutschlands. Sie ist exakt 1.148 Meter tief, ihre Gänge bilden ein gigantisches Wegesystem von mehr als 19 Kilometern Länge.

Die Bergwacht Bayern bezeichnet das Ausmaß der Höhle als extrem: Bereits die ersten Schächte können nur begangen werden, indem man sich an einem Seil bis zu 300 Meter hinablässt. Auch auf dem weiteren Weg ist es immer wieder nötig, sich abzuseilen. Noch dazu gibt es Engstellen, durch die nur schlanke Personen knapp hindurchpassen. Durch Steinschlag und Wasser bestehe für Menschen "eine erhebliche Gefährdung" in den Schächten.

haz/hf (dpa, afp)