Friedensverhandlungen für Zypern geplant
8. Februar 2014Wie die Vereinten Nationen (UN) mitteilten, wollen sich der Präsident der Republik Zypern, Nikos Anastasiades (Artikelbild links), und der Präsident der türkischen Zyprer, Dervis Eroglu (rechts im Bild), am kommenden Dienstag in der Hauptstadt Nikosia treffen. Monatelang hatten die Vereinten Nationen ein Dokument vorbereitet, das die Grundrisse einer Lösung für das geteilte Land beschreibt. Beide Seiten bestätigten, sie hätten sich auf ein Konzept für die seit 2012 unterbrochenen Verhandlungen geeinigt.
Kernfrage: Staatsform
"Der schwerste Teil liegt noch vor uns", sagte Anastasiades. Die gemeinsame Erklärung bedeute nicht die Lösung des Zypern-Problems. "Aber sie steckt den Rahmen ab, in dem beide Gemeinschaften arbeiten müssen", so der Präsident der Republik Zypern.
Kernproblem der Zypern-Verhandlungen sind unterschiedliche Vorstellungen über die Staatsform nach einer Wiedervereinigung: Die griechischen Zyprer streben eine Föderation zweier Bundesstaaten mit einer starken Zentralregierung an. Die türkischen Zyprer wollen dagegen eine lose Konföderation zweier unabhängiger Staaten.
Stockende Gespräche
Als die Republik Zypern im Sommer 2012 die EU-Ratspräsidentschaft übernahm, stoppte die türkisch-zyprische Seite die Gespräche unter der Schirmherrschaft der UN. Wegen der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise in Zypern wurden die Verhandlungen seither nicht wieder aufgenommen.
Die Mittelmeerinsel ist seit 1974 geteilt. Damals hatte die Türkei den Norden Zyperns nach einem Putsch griechisch-zyprischer Nationalisten besetzt und 1982 die Türkische Republik Nordzypern ausgerufen. Nur die Regierung in Ankara erkennt diese an. Die Republik Zypern, die den Südteil der Insel kontrolliert, ist seit 2004 EU-Mitglied.
nem/wl (dpa, rtr, afp)