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Europol sprengt Netzwerk für Kinderpornographie

23. August 2016

Mit der Operation "Daylight" wollte die europäische Polizeibehörde ein wenig Licht ins dunkle Milieu der Kinderpornographie bringen. Das Ergebnis: 75 Festnahmen aus 28 Ländern - und einige erschreckende Erkenntnisse.

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Europol Europäische Polizeibehörde in Den Haag (Foto: EPA)
Bild: picture-alliance/dpa

Informationen der Schweizer Polizei über ein riesiges Netzwerk zur Verbreitung von Kinderpornografie hätten den Anstoß für die Operation "Daylight" gegeben, teilte die Sprecherin der europäischen Polizeibehörde Europol, Claire Georges, in Den Haag mit. Die Ermittlungen hätten über ein Jahr gedauert, führte die Sprecherin aus. Schließlich habe man Angaben zu Verdächtigen an die Behörden in 28 europäischen Ländern weitergegeben können.

Die Verdächtigen hätten oftmals Verschlüsselungstechniken oder das sogenannte Darknet genutzt, erklärte Georges. Dieser verborgene Teil des Internets ist nicht über herkömmliche Suchmaschinen zugänglich.

"Insgeheim in ihren vier Wänden"

Europol erklärte, das Internet sei weiterhin "eine wesentliche Quelle für diejenigen, die ein sexuelles Interesse an Kindern haben". Nach Angaben der Sprecherin waren Kinder unterschiedlicher Altersgruppen von dem massiven Missbrauch betroffen. Es gebe allerdings einen besorgniserregenden Trend, verstärkt Kleinkinder, die jünger als 18 Monate sind, zu missbrauchen. Die Ermittlungen sollen fortgesetzt werden, hieß es.

Die italienische Polizei teilte in einer eigenen Erklärung mit, die festgenommenen Verdächtigen seien der Polizei bisher unbekannt gewesen. Die meisten seien älter als 50 Jahre. Sie hätten "insgeheim zwischen den vier Wänden ihres Hauses dazu beigetragen, das abstoßende Tauschnetzwerk zu versorgen, mit einem Augenmerk darauf, immer das neueste Material zu haben", heißt es in der Erklärung.

nin/mak (dpa, afp)