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ETA-Anführer in Frankreich gefasst

22. September 2015

In Südfrankreich ist den Sicherheitskräften ein Coup gelungen. Sie haben zwei der meistgesuchten Terroristen der spanischen Untergrundorganisation ETA festgenommen.

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Die Anführerin der spanischen Terrororganisation, Iratxe Sorzabal, wird von Polizisten zum Auto geführt. Sie hat ihr Gesicht mit einer dicken Kapuze und einer Sonnenbrille bedeckt. (Foto: AFP PHOTO / Gaizka Iroz)
Die mutmaßliche ETA-Terroristin Iratxe Sorzabal wird von Sicherheitskräften abgeführtBild: Getty Images/I. Gaizka

Zwei mutmaßliche Anführer der baskischen Untergrundorganisation ETA sind in Südfrankreich festgenommen worden. Der Coup sei spanischen Sicherheitskräften in Zusammenarbeit mit den französischen Behörden gelungen. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur efe unter Berufung auf Sprecher der Polizeieinheit Guardia Civil. Die 43-jährige Spanierin Iratxe Sorzabal und ihr Landsmann David Pla seien nur wenige Kilometer hinter der spanischen Grenze in der Ortschaft Saint-Etienne-de-Baïgorry gefasst worden, teilte die französische Polizei mit. Der spanische Innenminister Jorge Fernández Díaz bezeichnete die beiden als die "derzeit meistgesuchten Terroristen" der ETA. Mit ihrer Festnahme sei die Untergrundorganisation "führerlos" und "zerschlagen", sagte er in Brüssel.

Französischen Polizeiangaben zufolge wurde Sorzabal seit mindestens zehn Jahren gesucht. Sie war von 1997 bis 1999 Sprecherin von Gestoras, einer Gruppe, die die Interessen baskischer ETA-Häftlinge vertrat. 2001 wurde die Gruppe in Spanien für illegal erklärt. Pla war sei 2011 untergetaucht. Neben den beiden seien zwei weitere Personen vorläufig in Polizeigewahrsam genommen worden, hieß es, darunter der Besitzer des Hauses, das den ETA-Chefs als Versteck gedient habe. Bei den Festgenommenen wurden falsche Papiere und Waffen gefunden.

Entwaffnung der ETA

Die ETA wurde 1959 als Widerstandsbewegung gegen die Franco-Diktatur gegründet. Auch nach der Rückkehr zur Demokratie 1975 kämpfte sie mit dem Ziel eines unabhängiges Baskenlandes weiter. In vier Jahrzehnten soll die ETA etwa 830 Menschen getötet haben. Im Oktober 2011 beendete die Organisation ihren blutigen Kampf, doch sie löste sich nicht offiziell auf. Zwar begann die ETA vor anderthalb Jahren, ihre Waffen abzugeben, doch lehnte sie erst Anfang Juni einen offiziellen Entwaffnungsplan der baskischen Regionalregierung ab .

pab/jj (afp, dpa, rtr)