Erneut Journalistin in Mexiko ermordet
12. Juni 2019Die Zeitung "Tabasco Hoy", für die Norma Sarabia 15 Jahre lang als Korrespondentin gearbeitet hat, berichtete auf ihrer Internetseite, dass zwei Unbekannte von einem Motorrad aus auf die Journalistin geschossen und sie tödlich verletzt hätten. Der Angriff erfolgte demnach in der Nähe der Wohnung der Reporterin in Huimanguillo.
Die 180.000-Einwohner-Stadt an der Grenze zum Bundesstaat Veracruz leidet seit einiger Zeit unter einer Zunahme von Gewalt. Am Montag wurde hier ein Gewerkschaftsführer getötet. Die örtliche Polizei hat das Gebiet in der Nähe von Sarabias Haus abgesperrt, die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt die Umstände der Tat.
Internationale Anteilnahme
In den sozialen Netzwerken haben sich zahlreiche Journalistenverbände und Kollegen der Ermordeten bestürzt über die Tat geäußert.
Der Redaktionsleiter von Tabasco Hoy, Hector Tapia, schrieb auf Twitter: "Wir bedauern ihren Tod zutiefst und fühlen mit ihrer Familie."
Tapia berichtete darüber hinaus, dass Sarabia mehrfach darüber gesprochen habe, dass sie wegen ihrer Reportagen in der von Drogenbanden kontrollierten Region Angst habe.
Mexiko auf unrühmlichem Spitzenplatz
Es handelt sich bereits um den sechsten Journalistenmord in Mexiko seit Jahresbeginn. Die Organisation Reporter ohne Grenzen stuft Mexiko als drittgefährlichstes Land der Welt für Journalisten ein - nach den Kriegsländern Syrien und Afghanistan.
Seit dem Jahr 2000 wurden mehr als 100 Reporter ermordet, allein zehn im vergangenen Jahr. Die Täter werden in den meisten Fällen weder gefunden noch bestraft.
mak/fab (afp, tabascohoy.com, elpais.com, elmundo.es)