'Dragon' erreicht ISS
3. März 2013Nach einigen technischen Problemen ist der unbemannte private Raumtransporter "Dragon" mit einem Tag Verspätung an der Internationalen Raumstation ISS angekommen. Die derzeitige Besatzung der ISS habe "Dragon" mit einem Roboterarm aufgegriffen, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA mit. Ursprünglich hätte der Transporter sein Ziel bereits am Samstag erreichen sollen, hatte jedoch Probleme an den Antriebsdüsen.
Der Roboterarm ergriff "Dragon" nach Angaben der NASA um 11.31 Uhr MEZ, als die ISS sich über der Ukraine befand. Das Manöver wurde vom derzeitigen ISS-Kommandanten Kevin Ford und seinem Kollegen Tom Marshburn ausgeführt. Anschließend sollte "Dragon" mit Kameras von außen aufmerksam geprüft und schließlich zum Andockpunkt manövriert werden. Der Transporter bringt der ISS-Besatzung - zwei US-Astronauten, drei Russen und ein Kanadier - 544 Kilogramm Material, darunter Lebensmittel und wissenschaftliche Ausrüstung.
Vier Antriebsdrüsen machten Probleme
Eine "Falcon 9"-Rakete hatte den Raumtransporter des privaten Unternehmens SpaceX am Freitag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat in Florida in die Erdumlaufbahn gebracht. Nach dem Abkoppeln von der Trägerrakete kam es aber zu Problemen an drei der vier Antriebsdüsen. Das Problem konnte erst nach einigen Stunden behoben werden.
Trotz der verspäteten Ankunft an der ISS wird die Planung für den Rückflug von "Dragon" nicht geändert. Der Transporter soll am 25. März wieder auf der Erde landen. Dabei soll er eine Tonne Material, darunter die Ergebnisse medizinischer Experimente, von der ISS mitbringen.
Ohne SpaceX geht nichts mehr
Die SpaceX-Raumkapsel ist zur Zeit die einzige Möglichkeit, Fracht von der ISS zur Erde zurückzubringen. Der private Raumtransporter hatte im Mai vergangenen Jahres erfolgreich seinen ersten Testflug zur ISS absolviert. Im Oktober fand der erste Versorgungsflug statt - SpaceX schrieb damals mit der ersten privaten Transportmission zur ISS Raumfahrtgeschichte. Insgesamt zwölf dieser Vrsorgungsmissionen sind vorerst geplant.
SpaceX gehört dem Milliardär Elon Musk, dem Mitbegründer des Internet-Bezahlsystems Paypal. In drei oder vier Jahren will SpaceX auch bemannte Missionen ins Weltall starten. Ein entsprechender Kooperationsvertrag mit der NASA wurde bereits abgeschlossen.
as/det (dpa, afp, ape)