Klein, aber fein
Das Monument ist von weitem her sichtbar: Majestätisch überblickt die "Germania" die sanften Hügel des Rheingaus. Die 10,5 Meter hohe und 32 Tonnen schwere Figur oberhalb von Rüdesheim erinnert an den Sieg über Frankreich im Jahr 1870/1871 und die daraus resultierende Gründung des Deutschen Kaiserreichs. 1877 wurde der Grundstein zu dem Niederwalddenkmal gelegt. Heute ist es ein beliebtes Ziel für Ausflügler, die den Rheingau erkunden.
Geschützte Trauben
Der Rheingau erstreckt sich von Wicker/Flörsheim am Main bis nach Lorchhausen am Rhein. Der wenige Kilometer breite Streifen wird im Norden von dem Taunuskamm und im Süden vom Rhein begrenzt. Die Taunushöhen schützen vor kalten Wintereinflüssen. Der Rhein wirkt als Sonnenreflektor und zusätzlicher Wärmespeicher. Auf rund 3000 Hektar Rebfläche gedeihen die Trauben, aus denen die zahlreichen Winzer ihre schmackhaften Tropfen herstellen.
Burgundische Wildrebe
Rund 84 Prozent der Rebfläche sind mit Riesling bestockt, elf Prozent mit Blauem Spätburgunder - bevorzugt in den steilen Lagen von Assmannshausen. Er stammt vermutlich von einer burgundischen Wildrebe ab und braucht im gemäßigten Klima Zeit zur Reife, bringt jedoch in guten Jahren herausragende Weine mit Kraft und Fülle hervor. Der sinnliche Farbton, ziegel- bis tiefrot, lässt die Beerenaromen erahnen, die ein einzigartiges Geschmackserlebnis versprechen: zartwürzig, mit einer angenehmen Säure und gehaltvollem Körper - ideal zu einem Braten von Wild und Rinden oder einem würzigen, fettarmen Käse.
Berühmte Weingüter: Schloss Johannisberg (eines der ältesten Riesling-Weingüter der Welt), J. B. Becker, Staatsweingüter Kloster Eberbach, Schloss Vollrads. Viele Weingüter bieten Weinproben an.
Weitere Sehenswürdigkeiten: Kloster Abtei St. Hildegard (Rüdesheim, Weinverkauf im Klosterladen), Kloster Eberbach (Eltville, Weinverkauf), der Rheingauer Rieslingpfad (ein ca. 120 Kilometer langer Wanderweg). (pg)