"Das Trauma 'Loveparade' bleibt"
24. Juli 2015"Fünf Jahre sind vergangen - das Trauma 'Loveparade' bleibt", sagte der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link bei einer Gedenkfeier für die Toten und Verletzten des Loveparade-Unglücks. Hunderte haben in Duisburg der Opfer der Tragödie vor fünf Jahren gedacht.
Zu der offiziellen Gedenkveranstaltung der Stadt war auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gekommen. Die SPD-Politikerin nahm am Zug der Hinterbliebenen und Betroffenen teil. Die Trauernden gingen vom Eingang eines Straßentunnels in der Nähe des Loveparade-Geländes bis zu einem für die Opfer geschaffenen Erinnerungspark. Duisburger Künstler legten zum Gedenken ein großes Blumen-Mandala aus.
"So wenig Antworten"
Der Gedenktag hat auch eine politische Dimension. So betonte Oberbürgermeister Link in seiner Ansprache: "Es ist den Angehörigen der Opfer kaum noch zu erklären, dass es nach fünf Jahren immer noch so viele offene Fragen und so wenig Antworten, so wenig Gewissheit gibt." Der Prozess sei für die Angehörigen zentral, "um diesen unvorstellbar schmerzhaften und belastenden Teil ihrer Geschichte verarbeiten zu können".
Seit anderthalb Jahren prüft das Landgericht Duisburg die Anklage gegen zehn Verantwortliche der Veranstaltungsfirma Lopavent und der Stadt Duisburg. Ein Ergebnis gibt es bislang nicht.
21 Tote, über 500 Verletzte
Am 24. Juli 2010 waren bei einer Massenpanik auf der Loveparade 21 junge Menschen ums Leben gekommen und mehr als 500 verletzt worden. Hunderttausende Techno-Fans waren nach Duisburg gekommen, um auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs zu feiern. Als der einzige Zugang zum Festivalgelände wegen Überfüllung zeitweise geschlossen wurde, brach in dem dichten Gedränge eine Massenpanik aus. Durch den Druck der Menschenmenge wurden die Opfer zu Tode gequetscht.
"Zug der Liebe" tanzt durch Berlin
nin/cr (dpa, epd)