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Politik

Neuseeland: Das Coronavirus ist zurück

11. August 2020

Mitte Juni hatte sich Neuseeland offiziell als Coronavirus-frei erklärt. Doch nun wurden wieder lokale Neuinfektionen gemeldet. Für die Großstadt Auckland gilt ein vorübergehender Lockdown.

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Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern steht hinter einem Pult und spricht Photo by Hagen Hopkins/Getty Images)
Auf Coronavirus "vorbereitet": Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern Bild: Getty Images

Nach 102 Tagen ohne lokale Corona-Neuansteckungen hat Neuseeland wieder erste Fälle gemeldet. Bei einer Familie in Auckland seien vier Menschen positiv getestet worden, teilte Regierungschefin Jacinda Ardern mit. Wo sie sich angesteckt haben, ist unklar. "Obwohl wir alle unglaublich hart gearbeitet haben, um dieses Szenario zu verhindern, haben wir es auch geplant und vorbereitet", sagte Ardern (die Stellungnahme der Premierministerin im englischen Orginal unten im Video). 

Für die Bewohner der größten Stadt des Landes gilt nun wieder eine Ausgangssperre. Die meisten Schulen, alle nicht unbedingt notwendigen Geschäfte sowie Cafés und Restaurants werden geschlossen. Zudem wurden die Menschen aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Auswärtigen ist eine Reise in die Stadt vorerst verboten. Im Rest des Landes wurden Zusammenkünfte von mehr als 100 Menschen verboten. Der Lockdown soll zunächst für drei Tage - von Mittwoch bis Freitag - gelten.

Über hundert Tage lang gab es nur noch wenige aktive Infektionsfälle. Die Betroffenen hatten sich zudem nicht im Land selbst angesteckt, sondern waren bei der Einreise positiv getestet und in Quarantäne-Einrichtungen untergebracht worden. Die Weltgesundheitsorganisation lobte das Krisenmanagement der Behörden, denen es gelungen sei, Corona-Ausbrüche mit unklaren Übertragungswegen erfolgreich einzudämmen. 

Neuseelands Grenzen bleiben weitestgehend zu 

Neuseeland hatte die Ausbreitung von SARS-CoV-2 mit rigorosen Maßnahmen schnell unter Kontrolle gebracht. Mitte März war eine strikte Ausgangssperre verhängt worden, die Landesgrenzen wurden geschlossen. 

Mitte Juni erklärte sich der Inselstaat offiziell für Coronavirus-frei. Alle Beschränkungen wurden aufgehoben. Die Grenze bleibt allerdings für fast alle Ausländer geschlossen, Einreisende müssen zudem für 14 Tage in Quarantäne. Insgesamt wurden in dem Land mit seinen fünf Millionen Einwohnern bislang rund 1600 Infektionsfälle gezählt, 22 Menschen starben an den Folgen ihrer Ansteckung. 
      
sth/qu (afp, dpa, rtr)