Brandsätze und Wasserwerfer
12. Januar 2013Zwei Tage und zwei Nächte war es in Nordirlands Hauptstadt relativ ruhig - bis zum Freitagabend. Da lieferten sich protestantische Randalierer wieder schwere Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die pro-britischen Demonstranten griffen Sicherheitskräfte mit Brandbomben und Wurfgeschossen an, blockierten Straßen und zündeten einen Doppeldeckerbus an.
Verletzte Polizisten
Die Polizei ging mit Wasserwerfern und sogenannten Gummigeschossen gegen die Krawallmacher vor. Mehrere Beamte wurden durch Feuerwerkskörper und Brandsätze verletzt. Im Südwesten von Belfast sperrte die Polizei eine Autobahn, nachdem dort eine Rohrbombe am Straßenrand entdeckt worden war.
Straßenschlachten zwischen Protestanten und Sicherheitskräften wurden auch aus der Gemeinde Carrickfergus rund 15 Kilometer nördlich der Hauptstadt gemeldet. Auch im benachbarten Newtownabbey kam es zu Ausschreitungen.
Zankapfel: der Union Jack
Auslöser der Proteste war Anfang Dezember ein Beschluss des Stadtrats von Belfast, den Union Jack, die britische Flagge, nicht mehr täglich, sondern nur noch zu besonderen Anlässen an 18 Tagen im Jahr über öffentlichen Gebäuden zu hissen. Die London-treuen Protestanten in Nordirland sehen darin ein zu großes Zugeständnis an die nach einem vereinten Irland strebenden Katholiken in der britischen Provinz.
se/gri (dpa, dapd, afp, rtr)