Bob Dylan hat seinen Nobelpreis abgeholt
1. April 2017An diesem Wochenende gibt Bob Dylan, Musiker, Songschreiber und Literaturnobelpreisträger, zwei Konzerte in Stockholm. Da liegt es nahe, auch gleich bei der Akademie vorbeizuschauen, um dort die Insignien eines jeden Nobelpreisträgers abzuholen: ein Nobel-Diplom und eine Nobel-Medaille. An der feierlichen Preisverleihung im Dezember hatte Bob Dylan schließlich nicht teilgenommen. Stattdessen schickte er Patti Smith nach Stockholm, die dort den Dylan-Klassiker "A Hard Rain's A-Gonna Fall" vortrug. Auch eine Dankesrede hatte Dylan damals eingereicht. Darin entschuldigte er sich, nicht anwesend zu sein und teilte gleichzeitig mit, dass ihm der Preis eine große Ehre sei.
Bloß keine große Feier!
Große Ehre hin oder her. Dylan, der sonst weltweit vor ausverkauften Stadien auftritt, versuchte dem Nobel-Rummel so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen, wie die wochenlange Funkstille seit der Bekanntgabe sowie das Schwänzen der Preisverleihung zeigt. Was ihn nun bewogen hat, doch noch auf die Akademie zuzugehen, weiß wohl nur er selbst. Seinen Nobelpreis nahm er am Samstag im kleinen Kreis entgegen: Nur der Musiker selbst und die Mitglieder der Schwedischen Akademie sollen bei der Übergabe anwesend gewesen sein. Das sei der ausdrückliche Wunsch des Ausnahmemusikers gewesen, hatte die Akademie schon im Vorfeld des Treffens erklärt.
Noch offen: Details zu Dylans Vorlesung
Der Literaturnobelpreis ist mit acht Millionen Schwedischen Kronen, rund 840.000 Euro, dotiert und gilt als höchste Auszeichnung für Literatur. Dylan ist der erste Musiker, der diese Auszeichnung erhalten hat. Damit er seinen Preis behalten darf, muss Dylan noch eine Vorgabe erfüllen: Jeder Nobelpreisträger muss innerhalb von sechs Monaten nach der Preisverleihung, eine Vorlesung vor der Akademie abhalten. Wie er dies tut, ist dem Preisträger jedoch freigestellt. Möglich ist, dass Dylan gar nicht persönlich vor Ort sein wird, sondern ein Video einreicht.
rey/HF(dpa/Spiegel Online)