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Technik

Apple stellt smarten Lautsprecher HomePod vor

5. Juni 2017

Kein Pionier mehr: Die Technologiekonzerne Amazon und Google haben längst stimmengesteuerte vernetzte Lautsprecher auf den Markt gebracht. Erst jetzt zieht Apple mit dem smarten Gerät HomePod nach.

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Apple Homepod
Bild: Apple

Die Spatzen pfiffen es zuletzt von den Dächern: Nach dem Erfolg von Amazon Echo und Google Home, die smarte Anwendungen steuern und Inhalte aus dem Internet laden können, baut auch Apple einen solchen smarten Lautsprecher. Der iPhone-Konzern kündigte in San Jose ein Gerät mit dem Namen HomePod an, in dem auch die Assistenzsoftware Siri integriert ist. Der Lautsprecher hat die Form eines Zylinders. In der Mitte steckt ein Tieftöner für den Bass. Sieben im Kreis angeordnete Hochtöner sollen für räumlichen Sound sorgen. Mit Siri kann man sich mit Hilfe eines Systems aus sechs Mikrofonen unterhalten.

Die Kommunikation mit den Apple-Servern laufe verschlüsselt und anonymisiert, um für mehr Datenschutz zu sorgen, betonte Marketingchef Phil Schiller auf der Apple-Entwicklerkonferenz Worldwide Developer Conference (WWDC). Ein solches Gerät war von Apple nach diversen Medienberichten bereits erwartet worden. Allerdings kamen Amazon und Google Apple in diesem Markt mit ihren vernetzten Lautsprechern zuvor.

USA San Jose - Phil Schiller bei WWDC stellt HomePod vor (Entwicklerkonferenz)
So sieht das Ding aus, dürfte Marketingchef Phil Schiller hier auf der Apple-Entwicklerkonferenz sagenBild: Getty Images/J. Sullivan

Einige Konkurrenten wie Sonos seien gut darin, Musik drahtlos in verschiedene Räume zu bringen, bauten aber keine smarten Lautsprecher, sagte Schiller. Andere wie Amazon mit seinem Modell Echo und der Assistentin Alexa verkauften zwar smarte Geräte, böten aber nur eine mittelmäßige Soundqualität. Apple wolle beides miteinander verbinden und die Musiknutzung zuhause "revolutionieren", wie einst unterwegs mit dem iPod-Player, sagte Schiller.

Weit teurer als die Konkurrenz

Der Apple-Lautsprecher wird mit 349 Dollar deutlich teurer als Amazons Echo mit 179 Dollar und Googles Konkurrenzgerät Home mit 129 Dollar. Der HomePod wird im Dezember zunächst in den USA, Großbritannien und Australien auf den Markt kommen. Der Start in weiteren Ländern ist für kommendes Jahr geplant. Es ist die zweite neue Produktkategorie, in die Apple seit dem Tod von Mitgründer Steve Jobs 2011 vorstößt. Die erste war die Computer-Uhr Apple Watch 2015.

Unter den vielen Ankündigungen der WWDC hob Apple immer wieder den Einsatz künstlicher Intelligenz und selbstlernender Maschinen hervor - wie zuletzt unter anderem auch Google. So gibt es für die Computer-Uhr Apple Watch künftig ein Siri-Zifferblatt, das automatisch die gerade benötigte Information anzeigen soll. Damit könnte Apple die Uhr nützlicher als bisher machen. Die Assistentin Siri bekommt ein Upgrade und soll sich besser auf den einzelnen Nutzer einstellen können. Gelernt wird zwar weiterhin auf dem Gerät - aber die Ergebnisse werden künftig übergreifend synchronisiert. Die Daten blieben dabei gesichert und könnten nur von den Geräten eines Nutzers abgerufen werden, betonte Apple-Manager Craig Federighi. Die Foto-App wird mit zahlreichen neuen Effekten aufgebessert, hinter denen ebenfalls lernende Maschinen stecken.

Auch bei Virtual Reality im Hintertreffen

Seine Mac-Computer macht Apple künftig erstmals kompatibel mit der sogenannten Virtuellen Realität (VR). Das Hollywood-Spezialeffekte-Studio ILM demonstrierte auf der Entwicklerkonferenz, wie auf einem iMac-Tischrechner eine VR-Szene aus dem "Star-Wars"-Universum entworfen wird, in die Nutzer mit Spezialbrillen eintauchen können. Allerdings hinkt Apple auch hier den Mitbewerbern hinterher: Samsung und Google haben auf der Basis ihrer Smartphones längst VR-Systeme, dazu kommen hochwertige VR-Systeme von Facebook, HTC und Sony. Bei der sogenannten Augmented Reality, bei der echte Umgebungen auf dem Display mit digitalen Zusätzen ergänzt werden, baut Apple eine neue Plattform für Software-Entwickler auf.

Die volle Angebotspalette aus Macbook-Notebooks und iMacs mit eingebautem Display frischt Apple mit schnelleren Intel-Prozessoren und besserer Grafik auf. Für Nutzer, die auf besonders leistungsstarke Computer angewiesen sind, gibt es Ende des Jahres zudem einen iMac Pro, es soll sich um "den bisher schnellsten Mac" handeln. Der Konzern musste sich zuletzt den Vorwurf gefallen lassen, professionelle Mac-Nutzer zu vernachlässigen, weil der für sie gedachte Computer Mac Pro seit 2013 nicht aktualisiert wurde. Beim iPad-Tablet gibt es künftig ein neues Pro-Modell mit einer Bildschirmdiagonalen von 10,5 Zoll statt der bisherigen 9,7 Zoll.

Zusatzservice bei Bezahldienst

Einen erweiterten Service bietet der Konzern bei seinem Bezahldienst Apple Pay an: Hier kann künftig auch Geld zwischen einzelnen Nutzern verschickt werden. Damit greift Apple das Geschäft von Konkurrenten wie Paypal an.

Der Online-Werbeindustrie legt Apple künftig im Interesse der Nutzer an zwei Stellen Steine in den Weg. Zum einen wird man in Apples Webbrowser Safari den automatischen Start von Videos verhindern können. Außerdem kann das Tracking unterbunden werden, durch das man das Gefühl hat, dass einen Werbeanzeigen zu einem bestimmten Thema über alle Websites hinweg verfolgen.

kle/hk (dpa, ape, afpe)