Angriff auf UN-Soldaten in Mali
4. Oktober 2016
Der Angriff auf den UN-Stützpunkt fand im Nordosten Malis nahe der Grenze zu Algerien statt. Wie die UN-Mission MINUSMA mitteilte, seien zwei UN-Militärfahrzeuge deswegen ausgesandt worden und dabei von einem Sprengsatz erfasst worden. Ein Blauhelmsoldat aus dem Tschad sei dabei getötet und weitere seien verletzt worden, fünf von ihnen schwer. Zur Nationalität der verletzten Soldaten wurden keine Angaben gemacht. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Angriff und bezeichnete ihn als Kriegsverbrechen.
In Mali sind auch Bundeswehrsoldaten im Einsatz. Bislang hat sich noch niemand zu dem Anschlag bekannt. Erst im Juni wurden sechs UN-Soldaten bei zwei Angriffen getötet.
Schwieriger Einsatz der Blauhelme
Die Aufgabe der UN-Mission MINUSMA ist die Überwachung einer Waffenruhe, die im Rahmen des im Mai und Juni vergangenen Jahres geschlossenen Friedensabkommens zwischen den malischen Konfliktparteien vereinbart wurde. Zudem soll der Einsatz zur Sicherheit, Stabilisierung und zum Schutz der Bevölkerung beitragen.
Die Islamistengruppe Ansar Dine hatte 2012 nach einem Militärputsch die Kontrolle über Malis Norden übernommen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff im Januar 2013 militärisch ein, um das Vorrücken der islamistischen Milizen in den Süden des Landes, wo auch die Hauptstadt Bamako liegt, zu stoppen und die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen. Später übergaben die Franzosen die Verantwortung an die UN-Truppe MINUSMA.
Aufklärung und Ausbildung
Die Bundeswehr ist seit drei Jahren in dem westafrikanischen Krisenstaat im Einsatz. Im Rahmen der EU-Trainingsmission EUTM Mali bildet sie einheimische Soldaten aus. Als Teil der MINUSMA-Unterstützungsmission übernimmt sie vor allem Aufklärungsaufgaben. Der Einsatz gilt als die gefährlichste UN-Mission weltweit.
fab/stu (afp, APE)