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Al Shabaab stürmt Hotel in Mogadischu

1. Juni 2016

Wieder ein Überfall auf ein Hotel in der Hauptstadt Mogadischu, wieder auf die gewohnte Weise: Die radikalislamistischen Al-Shabaab-Milizen versuchen, den Druck auf die Führung Somalias aufrechtzuhalten.

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Brennende Fahrzeuge nach dem Terrorangriff auf das Hotel "Ambassador" in Mogadischu (foto: AP)
Brennende Fahrzeuge nach dem Terrorangriff auf das Hotel "Ambassador" in MogadischuBild: picture-alliance/dpa/F.A.Warsameh

Wie so oft begann der Angriff mit einem Selbstmordattentat mitten im Sicherheitsbereich, um den nachfolgenden Extremisten den Weg freizubomben. Einer der Terroristen sprengte sich mit seinem Auto am Eingang des Hotels "Ambassador" im Zentrum der somalischen Hauptstadt in die Luft. Dann seien mindestens drei Bewaffnete in das Hotel gestürmt, das auch bei Politikern und Geschäftsleuten beliebt ist, berichteten Sicherheitsbeamte.

Nach jüngsten Angaben wurden mindestens 20 Personen getötet. Unter den Opfern sind nach Regierungsangaben auch zwei Abgeordnete, die in dem Hotel wohnten. Mehr als 60 Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht.

Autobombenangriff auf Hotel im somalischen Mogadischu (foto: reuters)
Verheerende Folgen des Autobombenanschlags in der Maka-Al-Mukaram-StraßeBild: Reuters/F. Omar

Somalische Sicherheitskräfte liefern sich weiter Gefechte mit den im Gebäude verschanzten Angreifern. Im dritten Stock des Hotels werden noch ein bis zwei Al-Shabaab-Extremisten vermutet, wie aus somalischen Sicherheitskreisen verlautete. Der Rest des Gebäudes sei inzwischen aber "befreit".

Erst kurz zuvor hatten die somalischen Behörden von einem erfolgreichen Schlag gegen die Al Shabaab berichtet, bei dem 16 Mitglieder der islamistischen Miliz getötet worden seien. Darunter befinde sich auch der mutmaßliche Drahtzieher eines Angriffs auf eine Universität im Osten des Nachbarlandes Kenia, bei dem Kämpfer der Al Shabaab im April vergangenen Jahres 148 Menschen ermordet hatten.

Szene nach Bombenanschlag auf Hotel in Mogadischu (foto: Anadolu Agency, dpa)
Benachbarte Gebäude und Fahrzeuge teils in TrümmernBild: picture-alliance/dpa

Das US-Militär gab bekannt, einen Kommandeur der Al-Shabaab-Miliz mit einer Drohne angegriffen zu haben. Ob Abdullahi Haji Da'ud bei dem Beschuss am vergangenen Freitag getötet wurde, werde noch untersucht, teilte Pentagon-Sprecher Peter Cook mit. Nach seinen Angaben war Da'ud als Organisator für Terrorattacken in Somalia, Kenia und Uganda verantwortlich.

Die Al Shabaab hat in den vergangenen Jahren in Kenia und Uganda zahlreiche blutige Anschläge verübt. In Somalia wurde sie durch Regierungstruppen und 22.000 Soldaten der Afrikanischen Union (AU) aus Mogadischu und anderen wichtigen Städten vertrieben. Sie kontrolliert aber immer noch einige ländliche Regionen und dringt bei Angriffen immer wieder bis ins Zentrum der Hauptstadt vor.

SC/rb (afp, dpa, APE, rtr)